Österreich: Agrarexporte nach Deutschland wachsen auch 2024 weiter
Die österreichischen Agrarexporte verzeichnen auch im Jahr 2024 eine stabile Entwicklung. Während der Gesamtwert der Exporte im Agrarbereich auf Vorjahresniveau bleibt, zeigen sich in einzelnen Produktgruppen und Exportmärkten deutliche Verschiebungen. Besonders erfreulich ist das anhaltende Wachstum in Deutschland, dem mit Abstand wichtigsten Absatzmarkt für österreichische Agrarprodukte.
Christina Mutenthaler-Sipek, GF AMA-Marketing und Julia Göschelbauer, Leiterin Exportmarketing. (Foto © AMA-Marketing / Thomas Meyer)
Im Zeitraum Jänner bis September 2024 erreichte der Gesamtwert der agrarischen Exporte (Zollkapitel 1 bis 24) laut vorläufigen Ergebnissen der Statistik Austria 12,65 Mrd. Euro, was einer Stabilität auf Vorjahresniveau entspricht (+0,4 %).
Gleichzeitig stieg der Wert der importierten Waren um 7,9 Prozent auf 13,89 Mrd. Euro und die importierte Menge um 10,8 Prozent zulegte. Die Exportmenge konnte ebenfalls leicht um 7,0 Prozent gesteigert werden. Das Außenhandelssaldo im Agrarbereich zeigte im Zeitraum Jänner bis September 2024 ein traditionell negatives Ergebnis von minus 1,2 Mrd. Euro.
Agrarsektor: Ein stabiler Anker
Der Anteil der Agrarexporte an den Gesamtexporten Österreichs hat sich seit 1995 kontinuierlich von 4,2 auf aktuell 8,8 Prozent mehr als verdoppelt. Ausschläge nach oben gab es sowohl während der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009, wie auch zu Beginn der Coronakrise.
Gleichermaßen stieg der Anteil der Agrarexporte auch 2024 aufgrund der spürbaren Rezession in Europa. „Die Entwicklungen zeigen, dass sich der Agrarsektor als stabiler Anker der österreichischen Exportwirtschaft in turbulenten Zeiten erweist“, sagt Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing.
Entwicklung der Top-Exportmärkte
Österreichs Exporte gehen vor allem nach Deutschland mit rund 4,95 Mrd. Euro und in den EU-Binnenmarkt – rund 2,8 Mrd. Euro waren es zwischen Jänner und September 2024. Während die Agrarexporte nach Deutschland, Österreichs wichtigstem Exportmarkt, um 3,6 Prozent Mrd. Euro zunahmen, war in Italien, dem zweitwichtigsten Exportland, ein leichter Rückgang um 3,1 Prozent zu verzeichnen.
Der Außenhandel mit Ungarn blieb nahezu unverändert (-0,5 %), während die Exporte in die Schweiz leicht sanken (-1,4 %). Positive Entwicklungen zeigten sich hingegen bei den Exporten nach Polen (+7,5 %) und Rumänien (+12,1 %) in den ersten neun Monaten.
Um ein Drittel weniger Exportaktivitäten sind mit den Vereinigten Staaten zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass österreichische Unternehmen der Getränkeindustrie mit Zielmarkt USA ihre Produktion vermehrt dorthin verlagern, um wirtschaftliche Vorteile vor Ort zu nutzen.
Deutschland: Wachstum am wichtigsten Exportmarkt geht weiter
Mit einem Anteil von 39,2 Prozent bleibt Deutschland der mit Abstand bedeutendste Markt für österreichische Agrarexporte. In den ersten drei Quartalen 2024 führte das Wachstum sowohl bei Exportmengen (+9,1 %) als auch -umsätzen (3,6%) zu einer positiven Entwicklung.
Das trug zu einem positiven Außenhandelssaldo mit Deutschland in Höhe von 383 Mio. Euro bei. Die Importe aus Deutschland stagnierten im Vergleich zum Vorjahr.
Konserviertes Obst und Gemüse in Deutschland beliebt
Ein Viertel mehr zubereitetes Obst und Gemüse erreichte den deutschen Zielmarkt im Jahr 2024. Darunter fallen vor allem konserviertes Obst und Gemüse sowie Frucht- und Gemüsesäfte, die zusammen mehr als die Hälfte der Kategorie ausmachen.
Bei frischem Obst fielen die Entwicklungen erntebedingt unterschiedlich aus: Der Exportwert von Äpfeln sank aufgrund von Ernteeinbußen durch Spätfröste um 19,3 Prozent während die Importe entsprechend anzogen.
Steinobst legte im Export hingegen wertmäßig um 45,1 Prozent zu. Darüber hinaus waren weniger Importe notwendig, um den inländischen Bedarf zu decken.
Ausblick auf Messeauftritte 2025
Mit der Dachmarke „Land der Berge“ plant die AMA-Marketing auch 2025 umfassende Maßnahmen, um das Image österreichischer Agrarprodukte weiter zu stärken. Zu den zentralen Aktionen gehören Print- und Online-Kampagnen rund um das AMA-Gütesiegel Tierhaltung plus, Handelskooperationen sowie B2B-Events.
„Internationale Messeauftritte bleiben weiterhin ein Eckpfeiler unserer Exportstrategie. Mit der Grünen Woche startet der Jahresauftakt in Berlin: Aus Österreich sind neun AMA GENUSS REGION Betriebe vertreten, die ihre regionalen Spezialitäten präsentieren“, freut sich Mutenthaler-Sipek.
Heuer findet die 89. Ausgabe der Grünen Woche statt. Erwartet werden rund 1.400 Ausstellerinnen und Aussteller aus 60 Ländern und mehr als 300.000 Besucherinnen und Besucher.
Die Grüne Woche ist eine der traditionsreichsten Messen Deutschlands und gibt aktuellen gesellschaftlichen Fragen wie Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und nachhaltiger Landnutzung eine Bühne.
Neben der Grünen Woche plant die AMA-Marketing 2025 weitere wirkungsvolle Messeauftritte auf der Biofach in Nürnberg, der Tutto Food in Mailand und der Anuga in Köln.
Quelle: AMA-Marketing
Veröffentlichungsdatum: 17.01.2025