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Österreich: Moosbrugger warnt vor Verschleuderung von Biolebensmitteln „Marktorientierte Mehrwert-Strategie und Stärkung des AMA-Biosiegels wichtig“

11. November 2024

Beim ersten AMA Forum Bio gestern Nachmittag in Wien stellte LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger klar: "Es darf nicht sein, dass biologisch erzeugte Lebensmittel aus Österreich teilweise billiger verkauft werden als konventionelle derselben Herkunft. Höchste Qualität und Mehrwert in der Erzeugung müssen auch im Preis abgebildet werden", berichtet das Agrarische Informationszentrum (AIZ).

Deswegen fordert der LKÖ-Präsident den Handel auf, Biolebensmittel – in hohem Ausmaß Eigenmarken – nicht länger zu verschleudern. "Bio darf nicht zum Daueraktionsartikel verkommen, es muss einen Mehrwert geben", so Moosbrugger. Es sei wichtig, den Biosektor marktorientiert weiterzuentwickeln und das AMA-Biosiegel, das Qualität und Herkunft optimal kombiniere, zu stärken.
 
"LEH-Bosse zeigten sich kürzlich medienwirksam erfreut, dass ihre Kundinnen und Kunden verstärkt zu Bio-Produkten greifen, weil diese weniger stark von Preissteigerungen betroffen seien. All das geschieht jedoch zum Leidwesen der Biobäuerinnen und -bauern, die solche Jubelmeldungen angesichts der unter Druck stehenden Erzeugerpreise wohl als Hohn empfinden", kritisierte Moosbrugger.
 
"Wenn Biojoghurt teilweise billiger verkauft wird als konventionelles, entspricht das mit Sicherheit nicht einer nachhaltigen Mehrwert-Strategie, sondern dient einzig dem Wettbewerb um Marktanteile – zu Lasten der Biobetriebe. Das ist höchst kurzsichtig. Die Folge ist nämlich, dass das Preisniveau und die Kostenwahrheit von Biolebensmitteln nachhaltig beschädigt werden und die Anreizwirkung des Marktes für die bäuerlichen Betriebe verloren geht", legte der LKÖ-Präsident dar, der beim AMA Forum Bio ein "Ende des Verschleuderns von Bio- und anderen Qualitätslebensmitteln" forderte und sich stattdessen für eine nachhaltige Mehrwert-Strategie in der Lebensmittel-Wertschöpfungskette aussprach.


Bildquelle: Pixabay
 
Nachfrageorientiert und kostendeckend weiterentwickeln
 
"Wer unsere Biobäuerinnen und Biobauern schützen und zukunftsweisend aufstellen möchte, darf nicht stur und willkürlich politische Bioquoten vorgeben, sondern muss die Bioproduktion nachfrageorientiert und kostendeckend weiterentwickeln. Damit am Ende des Tages die Rechnung stimmt, ist ein Erfolg auf den Märkten unerlässlich – basierend auf einer Ausgewogenheit zwischen Angebot und Nachfrage und mit Kostendeckung vom Bauern bis ins Regal. Das Schlüsselwort zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Biosektors lautet 'Marktorientierung'", betonte Moosbrugger, der auch viel Potenzial in einer Stärkung des AMA-Biosiegels ortet. "Das AMA Biosiegel ist das sicherste Merkmal, um die Herkunft von Bioprodukten aus Österreich zu gewährleisten", so der LKÖ-Präsident.
 
"Dass es eine Marktorientierung mit rentablen Erzeugerpreisen braucht, gilt im Übrigen für alle Sektoren und Sparten der Landwirtschaft, so auch für tierwohlorientierte Haltungsformen und deren Kennzeichnung. Bäuerinnen und Bauern müssen über geforderte Mehrleistungen und die dafür notwendigen Preisaufschläge mitentscheiden, sonst bleibt zusätzlicher Umsatz in der Wertschöpfungskette hängen und andere verdienen am Mehraufwand der Landwirtinnen und Landwirte. Es kann nicht sein, dass alle 'fleißig' Gewinne abschöpfen und die bäuerlichen Betriebe am Ende des Tages leer ausgehen und nicht einmal ihre Kosten decken können", unterstrich der LKÖ-Präsident. 

 

Quelle: AIZ.info

Veröffentlichungsdatum: 11.11.2024

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