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„Verbraucher sind die Opfer“: USA erklären Wirtschaftspartnern den Handelskrieg

10. Februar 2025

Der nordamerikanische Handelskrieg ist eine Tatsache: Präsident Trump erhebt einen Importzoll von 25 % auf Produkte aus den Nachbarländern Kanada und Mexiko, wie Vilt.be berichtet. Diese Länder schlagen im Gegenzug mit eigenen Zöllen auf verschiedene US-Exporte zurück. Es besteht die Befürchtung, dass sowohl das Leben als auch das Einkaufen in den betroffenen Ländern deutlich teurer werden wird. „Auf lange Sicht schafft man nur Verlierer“, lautet die Analyse des Agrarökonomen Xavier Gellynck.

Handelszölle sind eine Art Steuer, die die Regierung auf Waren erhebt, die die Grenze passieren. Sie werden vom Importeur bezahlt. Ein konkretes Beispiel: Wenn ein amerikanischer Supermarkt kanadische Produkte im Wert von 1.000 EUR importiert, zahlt dieser Supermarkt 250 EUR Einfuhrsteuer an die US-Regierung. Weil der betroffene Supermarkt diese Steuer womöglich bei seiner Preisgestaltung weitergeben muss, befürchten Analysten, dass dieser Handelskrieg den Einkaufswagen für den Endverbraucher um einiges teurer macht.

Auf seinem eigenen Social-Media-Kanal Truth Social behauptet US-Präsident Donald Trump, die USA würden die kanadische Wirtschaft auf ihre Kosten unterstützen. Die USA und Kanada sind seit vielen Jahren treue Handelspartner. Jährlich werden zwischen beiden Ländern Waren im Wert von rund 1 Billion USD gehandelt.

Der 51. Staat

In ihren Handelsbeziehungen mit Kanada sind die USA eher Importeur als Exporteur: das Land hatte in den letzten Jahren ein Handelsdefizit von rund 40 Milliarden USD. Laut TD Economics, einem Forschungsdienst einer kanadischen Bankengruppe, wird sich dieses 2024 auf 45 Milliarden USD belaufen. Trotz seines Namens ist ein solches Handelsdefizit nicht unbedingt eine schlechte Sache, sondern verdeutlicht die Import-Export-Beziehung zwischen zwei Ländern. Bei dem Weltwirtschaftsforum in Davos bezeichnete US-Präsident Trump dieses Handelsdefizit allerdings als Subvention der USA an Kanada, die er deshalb ebenfalls abschaffen wolle.
Präsident Trump wiederholte die Bezeichnung des Handelsdefizits als Subvention am Sonntagabend auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social, wo er von „Hunderten von Milliarden Dollar“ statt der üblichen 40 Milliarden USD sprach. Der Präsident erklärte, Kanada solle der „51. Staat“ der USA werden, im Austausch für besseren militärischen Schutz und ein Ende der Handelszölle.
 Der Kanadische Premierminister, Justin Trudeau, reagierte verärgert und kündigte an, dass das Land mit eigenen Einfuhrzöllen reagieren werde. Am 4. Februar 2025 werde die Kanadische Regierung 25 % Zölle auf eine Reihe von in den USA produzierten Lebensmitteln erheben, darunter Tomaten, Hülsenfrüchte und Nüsse, verschiedene Früchte und vieles mehr. 

Wenige Stunden vor Inkrafttreten sind die von US-Präsident Donald Trump beschlossenen Strafzölle auf Produkte aus Kanada jedoch vorläufig für 30 Tage ausgesetzt worden. Premierminister Justin Trudeau hat sich mit Trump auf eine engere Zusammenarbeit an der gemeinsamen Grenze geeinigt, berichtet die Tagesschau


Quelle: Vilt.be, Tagesschau.de 

Veröffentlichungsdatum: 10.02.2025

Schlagwörter

USA, Wirtschaftspartnern, Handelskrieg