VOG startet mit einer größeren Menge an Marken- und Bio-Äpfeln in die Saison
Neben der europaweit großen Ernte beeinflussen derzeit mehrere Unwägbarkeiten – etwa der Konsumrückgang und die gestiegenen Produktionskosten – den Apfelmarkt.
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Der Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG), der sich seit kurzem als „Home of apples“ präsentiert, nimmt die vor wenigen Wochen gestartete Verkaufssaison mit einem breiten und gut abgestimmten Sortiment in Angriff. Dieses beinhaltet an zwölf Monaten im Jahr den richtigen Apfel für jeden Geschmack.
Während man in Europa heuer mit einer großen Apfelernte rechnet, dürfte die Erntemenge im VOG-Gebiet etwas kleiner ausfallen als zuletzt. Trotz der geringfügig rückläufigen Ernte erwartet man auf Verbandsebene einen deutlichen Anstieg bei der Produktion von biologisch angebauten Äpfeln sowie praktisch allen Markenäpfeln.
Im VOG-Gebiet dürfte die Apfelernte, deren Startschuss Anfang August mit den ersten Pflückgängen der Sorte Gala fiel, heuer bei rund 485.000 Tonnen liegen. Bei integriert angebauten Äpfeln rechnet man mit einer Erntemenge von knapp 450.000 Tonnen. Diese Menge liegt um 3,5 Prozent unter jener aus dem Jahr 2021. Die biologische Produktion dürfte aufgrund der zahlreichen Umstellungen der jüngeren Vergangenheit hingegen um 15 Prozent auf über 35.000 Tonnen ansteigen.
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Markenäpfel legen zu
Was die einzelnen Sorten betrifft, ist der größte Rückgang bei Gala (-15 Prozent) zu erwarten. Zurückzuführen ist die kleinere Menge auf den stärkeren Fruchtfall im Frühjahr, wodurch auch die Anzahl an Früchten pro Baum deutlich unter dem langjährigen Schnitt liegt. Auch die restlichen traditionellen Sorten des Verbandes sind als Folge des Sortenerneuerungsprogramms rückläufig. Eine Ausnahme bildet die Sorte Granny Smith, bei der nach einer schwachen 2021er-Ernte wieder mit einer gewöhnlichen Menge gerechnet wird.
Das Sortenprojekt der letzten Jahre spiegelt sich bei der Erntemenge der Vertragssorten ebenfalls klar wider: So sind sowohl bei Pink Lady® (+15 Prozent) als auch bei Kanzi® (+11 Prozent), envy™ (+35 Prozent), yello® (+32 Prozent), Joya® (+74 Prozent), Crimson Snow® (+40 Prozent) und SweeTango® (+32%) große Anstiege zu erwarten. Dasselbe gilt für die neuen Markenäpfel RedPop® (3.000 Tonnen), Giga® (4.000 Tonnen) und Cosmic Crisp® (3.500 Tonnen), die allesamt in merklich größeren Mengen zur Verfügung stehen werden.
Schwieriges Marktumfeld
Auf europäischer Ebene dürfte die Apfelproduktion heuer bei rund 12,17 Millionen Tonnen liegen. Die geschätzte Menge liegt damit etwas über jener aus dem Vorjahr und deutlich über der Menge aus den schwachen Erntejahren 2019 und 2020. Mit 12,17 Millionen Tonnen ist die europäische Apfelernte zwar sehr groß, verfehlt allerdings die Rekordzahlen von 2018 (13 Millionen Tonnen). In Italien rechnet man unterdessen mit einer Erntemenge von ca. 2,15 Millionen Tonnen. Auch diese Schätzung liegt etwas über der Menge des letzten Jahres. Die Hauptanbaugebiete in Europa – neben Italien sind das Frankreich, Deutschland und Polen – melden ebenfalls eine größere Ernte.
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Zusätzlich zur großen europäischen Apfelernte belasten mehrere andere Faktoren die Geschäfte. „Im Vordergrund steht dabei in erster Linie eine europaweit schwächere Nachfrage, die den Apfelkonsum hemmt. Zudem sind in mehreren Märkten, allen voran in Deutschland, noch Restmengen aus dem Vorjahr lagernd, die für einen zögerlichen Start der Apfelsaison sorgen. Die Importmengen aus der südlichen Hemisphäre fielen zuletzt zwar deutlich kleiner aus als in den letzten Jahren, wurden aber nicht so geräumt wie ursprünglich angenommen“, kommentiert VOG-Verkaufsleiter Klaus Hölzl.
Hinzu kommt, dass inflationäre Preise und seit Monaten stark ansteigende Kosten die Apfelwirtschaft unter Druck setzen. „Die allgemeine Preiserhöhung macht sich natürlich auch im VOG-Gebiet bemerkbar. Zu spüren bekommen werden diese Folgen unter anderem unsere Bauern, da es nur sehr schwierig ist, die gestiegenen Kosten durch höhere Verkaufspreise auf Kundenseite zu kompensieren. Angesichts der unsicheren Situation rechnen wir jedenfalls mit einem zögerlichen Saisonstart“, so Hölzl. Einer der größten Vorteile des Unternehmens sei nun mehr denn je das breite Produktportfolio: „Unser vielfältiges Sortiment erlaubt es uns, das ganze Jahr über hochwertige Äpfel anzubieten, welche die Kunden mit ihren außergewöhnlichen Geschmackseigenschaften überzeugen. Wir sind daher zuversichtlich, dass wir auch die derzeit schwierige Situation zum Wohle unserer Bauern meistern können.“
Home of apples: VOG als Vorreiter der Apfelbranche
Seit Beginn der Saison 2022/23 präsentiert sich der VOG allen Partnern als „Home of apples“ und rückt die Elemente Herkunft, Expertise, Nachhaltigkeit sowie Produkte und Marken noch mehr in den Mittelpunkt. In der „Heimat des Apfels“ sind der richtige Apfel für jeden Geschmack und sämtliches Fachwissen in Sachen hochwertiges Fachwissen und hochwertiger Apfelanbau zuhause.
„Home of apples“ soll unterstreichen, welch bedeutende Rolle die Herkunft aus Südtirol, die Expertise der rund 4.600 Bauern im VOG-Gebiet, das seit vielen Jahren nachhaltige Arbeiten sowie die zahlreichen Marken und Produkte im Unternehmen einnehmen. Diese Elemente bilden die Heimat der schmackhaften Äpfel des VOG. Schmackhafte Äpfel, für die es das ganze Jahr über den perfekten Genuss-Moment gibt und das Unternehmen zum Marktführer im Apfelsektor machen.
„‚Home of apples‘ steht nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft unseres Unternehmens. Das neue Konzept zeigt, auf welche Werte wir in unserer täglichen Arbeit einen besonderen Fokus legen“, erklärt VOG-Direktor Walter Pardatscher.
„Sechs Prozent der gesamten europäischen Apfelernte bzw. 32 Prozent aller italienischen Äpfel werden im VOG produziert. Mittlerweile sind wir mit unseren Produkten in 75 Ländern vertreten. Diese Zahlen belegen, dass wir in der Apfelbranche eine Vorreiterrolle einnehmen – egal ob dies den integrierten oder den biologischen Anbau betrifft. In schwierigen Zeiten wie jetzt ist unsere Position am Apfelmarkt sicherlich ein Vorteil, stellt aber gleichzeitig eine große Verantwortung für uns dar: Wir müssen nämlich alles dafür tun, allen Partnern entlang der Lieferkette – in erster Linie unseren Bauern – weiterhin einen Mehrwert zu bieten“, so Pardatscher abschließend.
Quelle: VOG
Veröffentlichungsdatum: 01.09.2022