„Petition bereits mehr als 24.000-mal unterzeichnet“ Vor Bundestagswahl: foodwatch fordert verbindliche Maßnahmen für bessere Ernährungspolitik
foodwatch hat die zukünftige Bundesregierung aufgefordert, eine konsequente Wende in der Agrar- und Ernährungspolitik einzuleiten. Mit einem Forderungskatalog drängt die Verbraucherorganisation auf verbindliche Maßnahmen für gesunde, umweltverträgliche und faire Lebensmittel. Bereits mehr als 24.000 Menschen haben eine entsprechende Online-Petition unterzeichnet.
„Auch unter der Ampel ging es kaum voran – die nächste Bundesregierung muss endlich handeln! Es reicht nicht, auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie zu setzen. Verbraucher:innen erwarten klare Regeln gegen Werbelügen, Preis-Abzocke und Umweltzerstörung“, erklärte Dr. Chris Methmann.
Der foodwatch-Geschäftsführer kritisierte, Deutschland hinke in der Agrar- und Ernährungspolitik hinterher – während andere Länder mutige Maßnahmen ergriffen: Dänemark hat als erstes Land weltweit eine CO2-Steuer für die Landwirtschaft eingeführt, Großbritannien schränkt Junkfood-Werbung für Kinder massiv ein und unter anderem Polen, Tschechien und Lettland verbieten den Verkauf von gesundheitsschädlichen Energydrinks an Minderjährige.
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foodwatch fordert zur Bundestagswahl:
- Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse streichen! Diese Maßnahmen könnte einfach umgesetzt werden, würde Haushalte mit wenig Geld sofort entlasten und gleichzeitig einen Anreiz für eine gesündere Ernährung schaffen.
- Altersgrenze für Energydrinks Stark koffein- und zuckerhaltige Getränke wie Red Bull oder Monster sollten nicht mehr an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren verkauft werden dürfen – wie es Gesundheitsexpert:innen seit Langem fordern.
- Faire und nachvollziehbare Lebensmittelpreise foodwatch fordert eine staatliche Preisbeobachtungsstelle für Nahrungsmittel, wie es sie beispielsweise in Frankreich gibt. Dadurch würden nicht nur Preise in Supermärkten für Verbraucher:innen transparenter – der Staat könnte auch endlich besser unzulässige Absprachen und unfaire Gewinne der Handelsketten entlarven und bekämpfen.
- Pestizid-Ausstieg Als ersten wichtigen Schritt muss sich eine neue Bundesregierung für eine Pestizidsteuer einsetzen. Landwirtschaftliche Betriebe brauchen einen Anreiz, weniger Ackergifte einzusetzen.
- Junkfood-Werbeschranken Die neue Bundesregierung muss endlich gesetzlich regeln, dass Kinder effektiv vor Junkfood-Werbung geschützt werden. Der scheidende Ernährungsminister Cem Özdemir hatte ein Gesetz dafür bereits in der Schublade, das jedoch von der FDP blockiert wurde – ein klarer Arbeitsauftrag für die neue Koalition.
Die foodwatch-Petition zur Bundestagswahl läuft hier.
Veröffentlichungsdatum: 24.01.2025