„Konstatiert gute Bedingungen für Erntehelfer“ Vor dem Start der Spargelerntesaison: Runder Tisch „Gute Saisonarbeit“
Kurz vor dem Start der Spargelerntesaison bescheinigt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) den Brandenburger Spargelhöfen gute Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Erntehelfer, wenn auch in manchen Betrieben noch Nachbesserungsbedarf bestehe.
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„Es zeigt sich, dass die Vereinbarung zu guter Arbeit zwischen Gartenbauverband und der Gewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt greift und Verbesserungen bei Gesundheitsschutz, Unterkunft und Arbeitsbedingungen umgesetzt werden“, konstatierte Katja Karger Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Berlin-Brandenburg am Freitag auf dem Runden Tisch „Gute Saisonarbeit“, zu dem Brandenburgs Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Hanka Mittelstädt eingeladen hatten.
„Allerdings gibt es weiterhin einige Betriebe in Brandenburg, die sich nicht an die vereinbarten Vorgaben des Gartenbauverbandes halten und bei denen Saisonarbeiter weder gute Arbeits-noch Wohnbedingungen vorfinden. Hier werden wir Gewerkschaften, gemeinsam mit den Arbeitsschutzbehörden, auch in der kommenden Saison mit Besuchen vor Ort für Verbesserungen und Aufklärung sorgen“, so Karger weiter.
Bei dem Runden Tisch, an dem Vertreter von Landwirtschaftsbetrieben, landwirtschaftlichen Verbänden, Gewerkschaften sowie den brandenburgischen Ministerien für Land- und Ernährungswirtschaft Umwelt und Verbraucherschutz und Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz teilnahmen, konstatierte die Branche, dass hohe Sozialstandards für Erntehelfer immer mehr auch im eigenen Interesse der Landwirtschaftsbetriebe lägen.
„Die sogenannten weichen Faktoren wie gute Unterbringung, Vorhandensein von WLAN in den Unterkünften, ein gutes Betriebsklima und das Angebot einer medizinischen Grundsicherung werden immer entscheidender für die Gewinnung von Saisonmitarbeitern“, erklärte Jürgen Schulze von Verband der Ostdeutschen Spargel- und Beerenobstanbauer e.V. (VOSBA).
Zwischen 60 und 80 Prozent der Erntehelfer kehren regelmäßig in die Betriebe zurück, um ihre Saisontätigkeit aufzunehmen, stellte Malte Voigts von pro agro fest. „Das ist ein starkes Zeichen der Zufriedenheit mit den Bedingungen, die die Saisonarbeiter auf unseren Höfen vorfinden“, konstatierte Malte Voigts, der in Kremmen selbst einen Spargelhof betreibt.
Ministerin Hanka Mittelstädt betonte die Bedeutung der Saisonkräfte als unverzichtbare Helfer in der arbeitsintensiven Obst- und Gemüsebranche in Brandenburg. „Wir müssen diese Branche, deren Umfang in den letzten Jahren aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurückgegangen ist, stabilisieren, um die Versorgungssicherheit der Brandenburger und Berliner mit gesundem Obst und Gemüse aus der Region zu sichern“, sagte die Ministerin.
Dem diene auch der Runde Tisch „Gute Saisonarbeit“, der deshalb in den nächsten Jahren fortgeführt werden solle. „Und letztendlich leisten die Verbraucherinnen und Verbraucher unserer Region ebenso ihren Anteil für faire Arbeitsbedingungen für Saisonkräfte, indem sie sich für den Kauf regionaler Erzeugnisse entscheiden.“, sagte die Ministerin abschließend.
Quelle: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)
Veröffentlichungsdatum: 10.03.2025
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