Özdemir zur Grünen Woche 2025: „Ein Ort des Dialogs und der Lösungen“
Am Sonntag endete die 89. Grüne Woche, die internationale Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, in Berlin. Zum Abschluss der Messe unterstreicht Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, ihre Bedeutung für die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft sowie den Gartenbau.
„Die Grüne Woche war auch dieses Jahr ein beeindruckendes Schaufenster für die Vielfalt unserer Land-, und Ernährungswirtschaft sowie des Gartenbaus – und ein Ort des Dialogs. Gerade in Zeiten großer Herausforderungen wie der Maul- und Klauenseuche zeigt sich: Wenn Politik, Praxis und Wissenschaft an einem Strang ziehen, können wir Krisen gemeinsam bewältigen und Lösungen finden. Das haben die vielen Gespräche in den Messehallen unter dem grünerleuchteten Funkturm eindrucksvoll gezeigt.
Seit 2021 haben wir vieles auf den Weg gebracht, was viel zu lang liegen geblieben war. Wir sind mit der Tierhaltungskennzeichnung und dem Bundesprogramm Tierhaltung wichtige Schritte für eine zukunftsfähige Tierhaltung gegangen. Wir haben Landwirtinnen und Landwirte von überflüssiger Bürokratie befreit, den klimagerechten Waldumbau vorangebracht und mit einem starken Pakt gegen Lebensmittelverschwendung gemeinsam mit Groß- und Einzelhandelsunternehmen neue Standards gesetzt.
Die Legislatur war aber auch von großen Herausforderungen geprägt: Der schreckliche Krieg in der Ukraine hat gezeigt, wie eng Ernährungssicherheit und Friedenspolitik zusammenhängen. Extremwetter brachte viele Betriebe an ihre Grenzen, und die Bauernproteste vor einem Jahr machten deutlich, wie wichtig Verlässlichkeit in der Agrarpolitik ist. Gemeinsam haben wir Lösungen gefunden und die Weichen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und eine starke Wertschöpfungskette gestellt.
Das Feld ist gut bestellt. Jetzt gilt es, diese Arbeit fortzusetzen. Die Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft und der Borchert-Kommission bilden eine solide Grundlage dafür. Wer glaubt, man müsse nur am Klima- und Umweltschutz sparen und dann ginge es der Branche besser, stellt sich explizit gegen den zwischen Landwirtschaft, Wissenschaft, Ernährungsbranche und Umweltseite ausgehandelten und breitgetragenen Konsens.
Es ist höchste Zeit, gemeinsam den Hebel umzulegen, damit sich die Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte für Tierwohl, Artenvielfalt und Klimaschutz auch auf ihrem Betriebskonto bemerkbar machen. So sichern wir nicht nur die Ernten von morgen und damit die Ernährung unserer Kinder und Enkel, sondern geben unseren Höfen auch eine ökonomische Perspektive.
Die Grüne Woche zeigt, was möglich ist in unserem Land, wenn wir gemeinsam anpacken. Dieses Miteinander brauchen wir in der Demokratie, um die Landwirtschaft zukunftsfest zu machen – und um unsere Gesellschaft zu stärken.“
Quelle: BMEL
Veröffentlichungsdatum: 27.01.2025