ZVG kritisiert pauschale Kürzungspläne beim Pflanzenschutz Risikominderung in den Fokus rücken – Betriebe unterstützen
Mit Sorge hat der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) die Vorlage der EU-Kommission für eine neue Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pestiziden zur Kenntnis genommen.
„Die gestern veröffentlichten Regelungen werden dazu führen, dass unseren Gartenbaubetrieben in Zukunft noch weniger und vor allem kaum wirksame Pflanzenschutzmittel im Rahmen einer funktionierenden Strategie des Integrierten Pflanzenschutzes zur Verfügung stehen werden“, beklagt ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer. Grundsätzlich stütze auch der ZVG das Ziel, Risiken und Auswirkungen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt weiter zu verringern, stellt Fleischer klar. Eine 50 Prozent quantitative Reduktion des Einsatzes sei in den gartenbaulichen Sonderkulturen aber nicht erreichbar.
In den Modell- und Demonstrationsbetrieben Integrierter Pflanzenschutz konnten, zusätzlich zu den bisher schon erreichten, keine weiteren signifikanten Reduktionspotentiale aufgezeigt werden. Zudem sind diese Minderungen auch gekoppelt an eine intensive Beratung, die vielfach in dem nötigen Maße nicht gegeben ist.
„Diese pauschalen Vorgaben sind, wenn sie so umgesetzt werden, ein weiterer Grabstein für die regionale Produktion“, betont der ZVG-Generalsekretär. Es müsse sichergestellt sein, dass ausreichend wirksame, sichere und erschwingliche Alternativen in einem umfassenden und praktikablen Konzept des Integrierten Pflanzenschutzes verfügbar sind.
Statt pauschaler quantitativer Reduktionsziele müsse die Risikominderung in den Fokus genommen werden, so Fleischer abschließend. Hier stellt sich der ZVG eine deutschlandweite finanzielle Unterstützung der Betriebe bei der Pflanzenschutzberatung vor.
Quelle: ZVG
Veröffentlichungsdatum: 24.06.2022