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Bioanteil bei Banane 30%20. Januar 2025

Zeitweise finden wir in den Marktstatistiken den Bioanteil bei Bananen mit dreißig Prozent vom Gesamtangebot in den Regalen des LEH. Marktforscher haben vor einiger Zeit ein derzeit mögliches Potential von allgemein fünfunddreißig Prozent für Bio erhoben.

Auf Nachfrage beim Marktforscher, wie er zu dieser These komme, war die Antwort einleuchtend.

Es ist seit längerer Zeit bekannt, dass etwa ein Drittel der Konsumenten beim Essen so genannte „Genießer“ sind. Also Konsumenten, die bewusst auf die Qualität der Lebensmittel schauen und die das Essen auch als „kulturelle Handlung“ zelebrieren. Sie verschlingen nicht Nahrungsmittel, damit der Verdauungstrakt voll ist, sondern essen auch sehr bewusst, soweit dies ihre Lebensumstände zulassen.

Genau bei dieser Konsumentenschicht liegt das mögliche Potential für Bio, so der Marktforscher. Biolebensmittel scheinen für Genießer maßgeschneidert zu sein.

Warum scheint dies nur bei Bananen und da nur zeitweise so zu sein?

Bei einer großen Bioveranstaltung hat es sich ergeben, den wichtigsten Einkaufsleitern der großen Lebensmittelketten die Frage zu stellen: was ist zu tun, dass wir auch mit heimischen Produkten zum gleichen Bio-Anteil kommen wie beim Exoten Banane. Und vor allem, können wir als Bio-Produzenten zusätzlich etwas beitragen, damit wir diesem Ziel rasch näher kommen.

Interessant waren die Antworten.

Der erste Bio-Chefstratege hatte sich dieses Szenario für sich schon sehr gut durch überlegt. Er kannte die die „Flaschenhälse“ in der gesamten Wertschöpfungskette relativ genau und konnte sie auch benennen. Zur Verwunderung nannte er auch jene Hindernisse, die dies bei ihm im Haus derzeit verhindern.

Der nächste Bio-Chefstratege, wollte nicht wahr haben, dass es möglich sei, zum Beispiel bei Bioäpfeln auf einen Anteil von 30% zu kommen. Er findet, dass die Widerstände in der ganzen Wertschöpfungskette derzeit zu groß seien, um Veränderungen herbei zu führen.

Der dritte Bio-Experte eines großen Handelshauses meinte lapidar, dass die Produktion nur billiger produzieren müsse, dann ergibt sich dies schon von selber. Ich habe ihm nicht geantwortet, dass dies eine Antwort ist, die mir ein Handelsschüler aus der zweiten Klasse auch gegeben hätte und er sich damit in seiner beruflichen Qualifikation disqualifiziert hat. Über den Preis zu verkaufen kann jeder angelernte Verkäufer.

Ich kann heute schon mit Sicherheit sagen, wer von diesen drei Befragten als erster über die Ziellinie der 30% laufen wird.


Fritz Prem
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