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Malboro Mann und Pflanzenschutz25. April 2022

Weltweites Aufsehen erregte der CEO vom weltweit größten Tabakwarenhersteller. Er erklärte ohne Umschweife, dass sich Raucher das Rauchen von Zigaretten abgewöhnen sollen, da es ungesund ist.

Er erklärte zwar weiter, dass man für all jene, die von der Nikotinsucht nicht weg kommen, eine neue Technologie entwickelt hat, die nicht so gesundheitsschädlich ist.

Dieser CEO verantwortet immerhin über 30 Milliarden Euro Firmenumsatz. Bereits ein Drittel davon ist mit Tabak-Alternativprodukten.

Da ist mir spontan die Argumentationslinie vom Industrieverband der Pflanzenschutzmittelhersteller eingefallen. Dort arbeitet man nach wie vor mit den Aussagen, dass chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel bestens geprüft sind und daher keinerlei Gesundheitsgefährdung von diesen Produkten ausgeht.

WHO-Studie

Dazu habe ich heute aus den Medien vernommen, dass in einer WHO-Studie 1035 Wirkstoffe nach betrachtet werden, ob sie nach neuesten Erkenntnissen vor allem im Hinblick auf die hormonelle Wirkung im menschlichen Organismus wirklich komplett unbedenklich sind.

Mittlerweile hat sich in Wissenschaftskreisen die Erkenntnis fest gemacht, dass bei hormonell wirkenden Substanzen der alte Satz von Paracelsus, dass die Dosis das Gift macht, nicht mehr ganz so an zu wenden ist.

Wenn wir uns die jahrzehntelangen Aussendungen und Bewerbungen der Tabakindustrie über ihre Tabak-Produkte nochmals verinnerlichen, dann fällt doch spontan der Malboro Mann ein.

Der Malboro Mann in der Werbung

Der berühmteste Darsteller vom Malboro Mann, Wayne Mc Laren, starb nach jahrelangem starken Zigarettenkonsum mit 52 Jahren an Lungenkrebs - nicht unbedingt ein Aushängeschild für dieses Produkt.

Der CEO vom größten Tabakkonzern der Welt empfiehlt, das Rauchen von Zigaretten zu beenden und auf harmlosere Nikotinspender um zu steigen.

Wenn ich mir den Industrieverband der Pflanzenschutzmittelhersteller ansehe, so haben auch sie Mitglieder in ihren Reihen, die anstatt der chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel Produkte pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs anbieten.

Empfehlungen

Es ist aber nicht zu erwarten, dass sich dieser Verband analog zum CEO des Tabakkonzerns dazu findet, eine weiter entwickelte Empfehlung ab zu geben – und zwar schön langsam von der generellen Anwendung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln um zu steigen auf so genannte Low-Risk Produkte.

Die Anwendungstechnologie ist dabei zwar meist etwas anders, die zufriedenstellende Wirkung ist trotzdem gegeben. Meist wehren sich auch Anwender gegen neue Technologien, da sie bei den bisherigen Technologien keine gedankliche Umstellung brauchen und obendrein ist die alte Technologie meist billiger.


Fritz Prem

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