Wittenberg Gemüse / Elite Frische Service GmbH

Trump und unsere europäische Lebensmittelqualität10. April 2025

Es vergeht kein Tag, wo der amerikanische Präsident nicht mit neuen Zolldrohungen und auch wirklichen Zöllen die weltweite Wirtschaft über den Haufen dreht.

Die einen Analytiker sind überzeugt, dass hinter diesem Verhalten ein Team steht, das in einem eiskalten Kalkül die im Laufe der Jahre in eine Schieflage geratenen Handelsbeziehungen und Produktionsstandorte mit der Brechstange in ihrem Sinne gerade biegen will.

Die anderen Analysten sehen keinen anderen Sinn hinter all diesen Aktionen, nur um bestehendes in Grund und Boden zu rammen, um anschließend aus der zurück gebliebenen Asche als „Dealmaker“ etwas neues zu formen.

Was dabei alles verbrannt wird und ob sich danach so vieles im Sinne von MAGA zum besseren wendet, sei dahin gestellt. Wenn man sich die Staatsverschuldung der USA ansieht oder die ins Hintertreffen gekommenen Produktionsstandorte in den USA, so ist dies ein Versuch wie Alexander des Großen, der mit dem Schwert den Gordischen Knoten durchschlug.

Im Bereich Lebensmittelimporte und Exporte wird uns wieder einmal unsere Situation vor Augen geführt.

Wir haben in Europa den höchsten Lebensmittelstandard weltweit. Wir haben die gesündesten Lebensmittel zur Verfügung. Wir haben die sichersten Lebensmittel weltweit. Wir haben ausreichend Lebensmittel für die Bevölkerung. Wir haben Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen. Nicht umsonst haben wir die Situation, dass der durchschnittliche mitteleuropäische Haushalt nur etwa 10% seines Haushaltseinkommens für Lebensmittel ausgibt.

Dies sind Argumente, an denen die Administration von Trump derzeit scheitert. Sie können sich beschweren, so intensiv sie wollen. Sie müssen zur Kenntnis nehmen, dass in einer offenen Marktwirtschaft europäische Kunden eben nicht bevorzugt als Beispiel amerikanische Molkereiprodukte von Kühen kaufen, die vorher mit Hormoneinsatz zu höchsten Milchleistungen getrimmt wurden. Oder Obst und Gemüse, das unter Bedingungen in Amerika produziert wurde, die so in Europa nicht möglich sind.  Oder hoch verarbeitete Nahrungsmittel, die weitgehend denaturiert und mit Zusatzstoffen versehen sind.

Die Gentechnik und Soja treten interessanterweise auch vor den Vorhang. Die Administration von Trump kann europäischen Bauern nicht vorschreiben, Gen-Soja für Viehfutter aus den USA zu kaufen. Wenn auf der einen Seite ein alternatives Produkt gentechnikfrei in Europa im größeren Stil entsteht und auf der anderen Seite, wenn Gen-Soja aus Brasilien oder vom Balkan preiswerter ist.

Trump kann mit seiner Methode den Offenbarungseid von den Betroffenen einfordern. Wie der Deal am Ende für ihn ausgeht, ist offen.


Fritz Prem

KOMMENTARE (0) Artikel kommentieren