Frühkartoffelernte in Schleswig-Holstein etwas verzögert - auf Knollen aus der Region achten
In den klassischen Frühkartoffelregionen Schleswig-Holsteins hat langsam die Ernte der Frühkartoffeln begonnen, ca. zehn Tage später als üblich. Die Anbaufläche der Frühkartoffeln beträgt rund 400 ha. Davon werden rund zwei Drittel unter Folie oder Vliesabdeckung erzeugt, denn eine frühe Auspflanzung mit vorgekeimtem Pflanzgut im erwärmten Boden ist für den Anbau von Frühkartoffeln sehr wichtig. Aufgrund der Trockenheit mussten die Betriebe ihre Kartoffeln bereits beregnen.
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Trotz rechtzeitiger Auspflanzung hat sich in diesem Jahr, aufgrund der langen sehr kühlen Witterung im Frühjahr, nur eine langsame Entwicklung der Pflanzen eingestellt, wie der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein mitteilt. Bislang waren die Märkte mit alterntiger Ware guter Qualität versorgt, trotz der durch Corona beflügelten Nachfrage konnte daher das Angebot an hiesigen Kartoffeln aus Schleswig-Holstein das ganze Jahr über gedeckt werden bis jetzt zur neuen Ernte der Frühkartoffeln. Die wichtigsten Frühkartoffelsorten sind in Schleswig-Holstein die Sorten ,Leyla‘ und ,Annabell‘.
Die Frühkartoffelsaison geht bis zum 10. August, danach dürfen die Kartoffeln nicht mehr als Frühkartoffeln bezeichnet werden. In diesem Jahr werden bei den Frühkartoffeln witterungsbedingt etwas niedrigere Erträge gegenüber dem langjährigen Mittel erwartet. Die Preise im Handel werden vom Angebot in Deutschland und aus dem Ausland abhängen. Die gute Nachfrage nach regionaler Ware könnte die Preise stützen, da nach wie vor viele Verbraucher zu Hause sind und auch zu Hause kochen. Ein 2,5-kg-Sack hiesiger Frühkartoffeln kostet in der Direktvermarktung über beispielsweise Hofläden und Wochenmärkte zwischen 3,50 und 5,50 Euro.
Frisch und schonend geerntet
Die ersten Kartoffeln des Jahres werden von den Erzeugern immer besonders behutsam aus der Erde geholt, denn sie sind sehr empfindlich, ihre Schale ist noch nicht fest. Hierzu werden speziell ausgestattete Erntemaschinen mit gummierten Siebrüttlern zur Förderung vom Rodevorgang bis in den sogenannten Bunker des Kartoffelroders eingesetzt. Außerdem sollen die Wege vom Feld bis zur Ladentheke, gerade bei den empfindlichen Frühkartoffeln, besonders kurz sein.
Auf die Frische und Qualität kommt es an. Das Qualitätsmanagement spielt eine sehr wichtige Rolle im Kartoffelanbau. Daher verfolgt die Landwirtschaftskammer mit ihrem Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ das Ziel, Verbrauchern nahezubringen, dass Kartoffeln eben nicht gleich Kartoffeln sind, sondern dass es auf die Herkunft und Qualität ankommt. Das Gütesiegel der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein bürgt für ausgezeichnete Qualität: Allerdings haben diese Qualitätsansprüche auch ihren Preis – transparente Produktion mit Rückverfolgbarkeit bis zum Acker. Mit dem Kauf von regionalen Produkten wird der hiesige Wirtschaftsraums gestärkt, und die kurzen Transportwege leisten zudem einen Beitrag zum Klimaschutz.
Statistik zum Kartoffelanbau In Schleswig-Holstein werden nach vorläufigen Schätzungen des Statistikamtes auf rund 6.600 ha Kartoffeln angebaut, das sind rund 7 % mehr als im Vorjahr. Davon sind rund 3.900 ha Speisekartoffeln (davon etwa 400 ha Frühkartoffeln) und 2.700 ha Pflanzkartoffeln. Ca. 165 Kartoffelbetriebe gibt es in Schleswig-Holstein. Die wichtigste späte Kartoffelsorte ist die ,Belana‘.
Quelle: Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Veröffentlichungsdatum: 23.06.2020