BLE-Marktbericht KW 50: In Köln verteuerten sich die einheimischen Boskoop
Die Geschäfte mit Äpfel verliefen unisono in ruhigen Bahnen. Dank der Adventszeit griffen die Kunden verstärkt auf rotbackige Produkte wie Red Delicious zu, deren Bewertungen aber dennoch meist konstant blieben oder örtlich sogar ein wenig abfielen. Die Verfügbarkeit harmonierte oftmals mit dem Interesse.
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Die Qualität überzeugte. Da war es nicht verwunderlich, dass die Vertreiber ihre Forderungen bloß selten modifizierten. In der Regel verharrten die Notierungen also auf ihrem bisherigen Niveau. Lediglich punktuell verzeichnete man leicht steigende Preise; so etwa in München bei manchen inländischen Chargen.
In Köln fehlten niederländische Boskoop, sodass sich die einheimischen und belgischen verteuerten. In Berlin kosteten Partien aus dem Kosovo mitunter nur 1,- € je kg. Angeführt wurde das Sortiment von deutschen Elstar, Jonagold und Boskoop. Aus Italien kamen vorrangig Red Delicious und Royal Gala. Frankreich schickte derweil Pink Land und Granny Smith. Polnische Gala tauchten einzig in Berlin auf
Tafeltrauben
In das Sortiment kam Bewegung, denn die europäischen und türkischen Anlieferungen schränkten sich zusehends ein, während die Importe aus Übersee an Relevanz gewannen. Die Präsenz von Crimson Seedless, Italia, Michele Palieri, Red Globe und Regal Seedless aus Italien begrenzte sich augenscheinlich. Sultana und Crimson Seedless aus der Türkei verloren massiv an Bedeutung. Derweil wuchsen die Zuflüsse aus Brasilien, Peru und Südafrika offensichtlich an. Dies wirkte sich auf die Geschäfte aus: Einerseits sanken die Notierungen der italienischen Produkte wegen der erstarkten Konkurrenz, andererseits zogen sie mengeninduziert auch an. So verteuerten sich in Berlin Crimson Seedless auf ca. 4,- € je kg. Dort konnte sogar qualitativ schwächere Ware problemlos veräußert werden. In München waren ebenso aufwärts tendierende Bewertungen zu verzeichnen. Hier kletterten die Preise der türkischen Artikel im Winterpack leicht nach oben. Spanische Aledo und Napoleon konnten in Frankfurt flott untergebracht werden.
Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Der Verkauf verlief in der Woche nach Nikolaus eher ruhig. Spanische Clementinen überragten dabei von der Menge her alles und ihre Präsenz wuchs nochmals an. Das Interesse konnte da nicht Schritt halten. Daher vergünstigten sich so manche Produkte, obwohl die Qualität in der Regel ansprach. In Frankfurt griffen die Kunden gerne auf 7-kg- und 10-kg-Abpackungen zurück, in München wurden Bitufosteigen und Netzofferten bevorzugt. Zu kleine oder zu schlecht ausgefärbte Ware ließ sich bloß sehr schwer unterbringen. Auch konditionell angeschlagene Partien konnten lediglich über Verbilligungen hinreichend abgesetzt werden. Die Bewertungen zeigten häufig einen abwärts gerichteten Trend. Clementinen aus Italien waren vielfach mit Blatt aufgemacht. In Berlin tauchten Tacle Rosso aus Italien auf, die zu 2,50 € je kg nur wenig Beachtung generierten. Satsumas stammten vorrangig aus der Türkei. In Hamburg wurden erste Mandarinen aus Italien zugeführt: Sie kosteten 14,40 € je 6-kgKartons. Für Minneola aus Israel sollte man 26,- € je 17-kg-Verpackung mit 48 bis 54 Stück bezahlen.
Zitronen
Geringe Temperaturen, regnerisches Wetter und der Wunsch nach gesunder Ernährung waren die Auslöser für eine verbesserte Nachfrage. Die spanischen Primofiori sowie die türkischen Enterdonato und Meyerzitronen stießen also meist auf einen freundlichen Zuspruch. Obwohl sich die Verfügbarkeit ausgedehnt hatte, tendierten die Notierungen nicht grundlegend nach unten. Punktuell waren stattdessen sogar Verteuerungen zu erkennen. In Berlin sollten Meyerzitronen aus der Türkei nur 1,- € je kg kosten, sodass die schmackhaften Artikel flott abgewickelt werden konnten.
Bananen
Eine eher schwache Marktfrequentierung fixierte die Umsatzzahlen auf einem niedrigen Niveau. Die Vertreiber hatten die Bereitstellung für gewöhnlich genügend auf die eingeschränkten Verkaufsmöglichkeiten abgestimmt. Die Bewertungen verharrten somit vielfach in den bisherigen Spannen. Lokal war der Zugriff derart entschleunigt, dass man mittels Vergünstigungen vor allem die sich im Bereich der Drittmarken anbahnenden Überhänge verhindern wollte. Verschiedentlich zeichnete sich ein etwas lebhafteres Interesse ab. Daraus resultierend konnten sich hier und da die Preise des gesamten Sortimentes oder nur die der Drittmarken ein wenig befestigen. Vorgezogene Ferien oder drohende Schließungen von Kindergärten und Schulen wirkten sich negativ aus auf die Erwartungshaltung der Händler hinsichtlich der Geschäfte in der Vorweihnachtswoche.
Blumenkohl
Französische und italienische Produkte herrschten vor; es gab sie sowohl in 6er- als auch in 8erAufmachung. Spanische und belgische Offerten tauchten bloß in 6er-Abpackungen auf. Die Verfügbarkeit hatte sich summa summarum zwar ausgedehnt, deckte den Bedarf aber trotzdem nicht vollends. Daher kam es vermehrt zu Verteuerungen: In Frankfurt kletterten die Notierungen auf bis zu 12,- € für die französischen und auf 11,- € für die italienischen Importe. Dort bröckelten die Preise ab Donnerstag wieder ab, da dann billigere niederländische und belgische sowie qualitativ hochwertige spanische Artikel zugänglich waren.
Salat
Eissalat stammte ausschließlich aus Spanien. Örtlich etablierte sich eine weite Preisspanne, hervorgerufen durch eine uneinheitliche Güte. In Berlin musste man zwischen 5,- und 8,- € und in Frankfurt zwischen 3,50 und 7,- € je 10er-Aufmachung bezahlen. In Hamburg zogen die Notierungen dank eines freundlichen Interesses an. In München und Köln verharrten sie auf ihrem bisherigen Niveau. Die belgischen und italienischen Anlieferungen von Kopfsalat hatten sich intensiviert. Sie überragten in München die Nachfrage. Vergünstigungen mussten also her, wenn man Überhänge vermeiden wollte.
Ab und zu stiegen die Bewertungen aber auch an, so etwa in Frankfurt und Hamburg. Bunte Salate aus Frankreich und Italien standen punktuell in zu umfangreichen Mengen bereit. Die Vertreiber mussten ihre Forderungen senken. In Frankfurt kosteten die französischen Chargen letztlich nur noch 5,- bis 6,- € je 9er-Steige. Endivien ließen sich dort flott umschlagen. Zu üppig vorrätiger Feldsalat verbilligte sich hier und da.
Gurken
Spanische Schlangengurken dominierten augenscheinlich. Abladungen aus Belgien, Griechenland und den Niederlanden hatten ergänzenden Charakter. Die Geschäfte verliefen unterschiedlich und damit verbunden entwickelten sich auch die Bewertungen in beide Richtungen: So kletterten sie in Frankfurt und Hamburg infolge eines angewachsenen Bedarfs sukzessive nach oben. In München bröckelten sie indes ab, was den Absatz aber nicht forcierte. In Berlin tendierten die Notierungen aufgrund eines schwachen Kundenzugriffs ebenso nach unten. Allein in Köln blieben die Preise häufig konstant. Der Handel mit Minigurken aus der Türkei, den Niederlanden und Spanien gestaltete sich recht ruhig. Die niederländischen Partien verteuerten sich in Hamburg angebotsbedingt. In Berlin verbilligten sie sich hingegen am Montag wegen einer zu geringen Beachtung.
Gemüsepaprika
Die Geschäfte gestalteten sich unspektakulär. Spanische Abladungen dominierten vor türkischen und marokkanischen. Die Versorgung harmonierte in der Regel mit den Unterbringungsmöglichkeiten. Die Preise pendelten sich recht flott ein und blieben dann in den meisten Fällen bis zum Freitag konstant. In Frankfurt verteuerten sich die türkischen Importe aufgrund angestiegener Eingangsforderungen, was den Verkauf aber nicht bremste. Generell war eine eher ruhige Nachfrage zu verzeichnen. In Berlin trafen qualitativ angeschlagene Partien aus Deutschland ein, die jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die Notierungen der regulären Artikel hatten.
Weitere Informationen
Erste Aprikosen und Pflaumen aus Südafrika generierten noch keinen freundlichen Zuspruch. Auch Erdbeeren aus Ägypten und Griechenland interessierten nicht wirklich. Deutsche Produkte in 250-gSchalen und niederländische in 500-g-Schalen überzeugten den Facheinzelhandel und ließen sich besser veräußern. Honigmelonen und Galiamelonen traten in zu umfangreichen Mengen auf, sodass Vergünstigungen an der Tagesordnung waren. Einheimischer Rucola aus dem Glashaus wurde zu 6,- € je 1-kg-Kiste schnell abgewickelt. Italien schickte neben den 20er-Bunden inzwischen gepackte 125-gChargen zu 0,70 bis 0,75 €. Artischocken, Rosenkohl und Stängelkohl beachtete man genügend. Pfifferlinge und Steinpilze wurden für die Kleinmarkthalle bereitgehalten und kosteten bis zu stolzen 38,- € je kg.
Für zu üppig vorrätige Kakis, Sharonfrüchte und Granatäpfel aus dem Mittelmeerraum fehlten Kaufimpulse, sodass Überhänge mit abschwächender Kondition lediglich dank Verbilligungen untergebracht werden konnten. Im Zuge spärlicher Abladungen verteuerten sich spanische Auberginen sukzessive. Je näher die Weihnachtstage rückten, desto mehr wurde Lauch aus Belgien und den Niederlanden nachgefragt, woraufhin dessen Notierungen nach und nach anstiegen.
Erste Nektarinen und Pfirsiche, ebenfalls aus Südafrika, trafen in 2,5-kg-Gebinden ein. Chilenische Kirschen in der Größe 28 mm+ gab es am Freitag, abgepackt in 2,5-kg-Steigen. Der Zuspruch war aber, wie für die übrigen Steinfrüchte auch, eher verhalten. Südafrikanische Pflaumen wurden ab Dienstag am Markt gesichtet und komplettierten das nicht zu reichliche Angebot aus Italien. Spanischer Wirsing gesellte sich ab Mittwoch zu der einheimischen Ware. Dicke Bohnen und Erbsen kamen aus Spanien, weiße Rettiche in überwiegendem Maße aus Italien. Spanische Auberginen verteuerten sich.
Nach dem Saisonende von neuseeländischen Kiwis konnte einzig auf europäische Partien zugegriffen werden. Sowohl türkische Kranzfeigen als auch brasilianische Feigen fanden im Vorweihnachtsgeschäft eine freundliche Beachtung. Die Kampagne von polnischen Himbeeren war mit dem Einsetzen tieferer Temperaturen beendet. Die hohen Bewertungen von Mangos und Papayas aus Südamerika hatten weiterhin Bestand. Die Preise von Lauch aus Deutschland und Belgien zogen leicht an. Der Umschlag von Rosenkohl beschleunigte sich dank der winterlichen Witterung. Der Verkaufszeitraum von inländischem Spitzkohl neigte sich seinem Abschluss entgegen; ergänzende Offerten aus den Niederlanden und zuletzt aus Italien deckten den Bedarf gut ab. Italien sendete ersten Wirsing, Palmkohl und Cima di Rapa. Bei Rettichen gewannen italienische Produkte Marktanteile. Das Interesse an Buschbohnen, die per Flugzeug aus Ägypten zugeführt wurden, war so schwach, dass die transportbedingt mindestens abzunehmende Menge kaum untergebracht werden konnte, sodass sich die Importeure auf marokkanische Chargen konzentrierten.
Kirschen aus Chile kosteten je nach Anbieter zwischen 3,- und 15,- € je kg. Neben den vertrauten, exklusiven Erdbeeren aus Belgien, tauchten am Freitag erste ägyptische auf, welche trotz niedrigen 1,50 € je 500-g-Schale nur langsam abgewickelt werden konnten.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 50/ 20
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Veröffentlichungsdatum: 17.12.2020
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