BLE-Marktbericht KW 20/ 21: Das nasskalte Wetter belastete den Absatz von Steinobst
Die Bereitstellung einheimischer Äpfel schränkte sich augenscheinlich ein. Die Produkte wiesen hinsichtlich ihrer Qualität ab und an Schwächen auf. Vergünstigungen waren in diesen Fällen von Nöten, wenn man Überhänge verhindern wollte. Italienische und französische Zuflüsse rundeten die Warenpalette ab und konnten bezüglich ihrer Güte weitgehend überzeugen.
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Der Abverkauf verlief generell in ruhigen Bahnen. An manchen Plätzen hatten die Importe aus Übersee die europäischen Offerten bereits in den Hintergrund gedrängt. Die Zugänge aus Chile, Neuseeland und Südafrika hatten sich merklich verstärkt. Allen voran standen Royal Gala bereit, doch auch die Bedeutung von Cox Orange, Elstar und Granny Smith hatte sich intensiviert. Aufgrund der noch relativ hohen Bewertungen griffen die Kunden meistens nur verhalten zu. Erste Kanzi aus Neuseeland sowie Pink Lady aus Argentinien verbreiterten das Sortiment.
Birnen
Südafrikanische Packham`s Triumph, chilenische Abate Fetel und südafrikanische Forelle bildeten die Basis des Angebotes. Von der Wichtigkeit her folgten Forelle aus Chile sowie Packham`s Triumph und Abate Fetel aus Argentinien. Italienische Abate Fetel, niederländische Conference und türkische Santa Maria gab es nur noch punktuell; ihr Verkaufszeitraum schritt ihrem Ende entgegen. Die Unterbringungsmöglichkeiten waren recht begrenzt, Sommerobst stand eher im Fokus der Käufer. Wenn die organoleptischen Eigenschaften der Früchte keine Schwächen aufwiesen, musste die Vertreiber ihre Aufrufe dennoch nicht wesentlich modifizieren, da die Versorgungslage hinreichend mit dem Bedarf harmonierte.
Tafeltrauben
Thompson Seedless und Crimson Seedless herrschten vor; sie stammten aus Indien, Chile und Südafrika. Erste Prime Seedless und Early Sweet aus Ägypten trafen ein: Sie kosteten in Frankfurt zwischen 18,- und 20,- € je 4,5-kg-Karton. Neue italienische Victoria und Black Magic fächerten das Sortiment weiter auf, für sie sollte man in Hamburg 4,75 € je kg bezahlen. Arra 15 aus Brasilien wurden in Berlin zu 3,75 € je kg platziert. Die Verfügbarkeit schränkte sich zwar ein, genügte aber dennoch, um die Nachfrage zu befriedigen. Die Notierungen verharrten meistens auf ihrem bisherigen Niveau. Verteuerungen waren punktuell zu verzeichnen, so stiegen in Köln die Preise der südafrikanischen Importe mengeninduziert etwas an.
Erdbeeren
Die Versorgung wuchs beträchtlich an, insbesondere die einheimischen Zufuhren verstärkten sich offensichtlich. Auch die Präsenz der italienischen und spanischen Produkte intensivierte sich. Niederländische Anlieferungen verloren an Bedeutung, griechische, belgische und polnische hatten höchstens ergänzenden Charakter. Das Interesse zeigte sich recht zurückhaltend und konnte mühelos gestillt werden. Versuche seitens der Händler, ihre Forderungen zu erhöhen, gingen häufig ins Leere, denn die Kunden verweigerten die Abnahme der Offerten. Verbilligungen waren des Öfteren zu verzeichnen, so sollte das Geschäft belebt und die Unterbringung forciert werden. Lediglich Berlin berichtete von einer reibungslosen Vermarktung. Dort traten zum Wochenende hin allerdings spanische Rückläufer aus dem LEH auf, die zu maximal 0,80 € je 500-g-Schale abgesetzt werden mussten.
Zitronen
Spanische Primofiori herrschten vor und wurden von Verna gleicher Herkunft flankiert. Türkische Lama kamen über einen komplettierenden Status nicht hinaus. Die Geschäfte verliefen in ruhigen Bahnen. Die Notierungen tendierten eher nach oben als nach unten. Allerdings hielten sich die preislichen Veränderungen in engen Grenzen. Lediglich in Köln sanken die Bewertungen nachfragebedingt leicht ab.
Blumenkohl
Einheimische Chargen dominierten vor spanischen, belgischen und italienischen. Niederländische und französische Anlieferungen hatten nur örtlich ergänzenden Charakter. Die Nachfrage war sehr ruhig und konnte ohne Anstrengungen befriedigt werden. Die weiterhin recht hohen Einstandspreise ließen bei den Kunden keine rechte Kauflust aufkommen. Preisliche Veränderungen waren nur selten auszumachen.
Gurken
Bei den Schlangengurken setzte sich das Sortiment aus einheimischen, niederländischen und belgischen Offerten zusammen, wobei die inländischen insbesondere in München auftraten. In Frankfurt trafen daneben in sehr geringen Mengen nochmals spanische Erzeugnisse auf. Die Verfügbarkeit hatte sich augenscheinlich ausgeweitet und reichte leicht aus, um die Nachfrage zu decken. Die Unterbringungsmöglichkeiten hatten sich mancherorts infolge von Werbeaktionen des LEH begrenzt. Daraufhin zogen die Notierungen an, zum Teil auch recht deutlich. In Frankfurt waren die niederländischen und belgischen Produkte bei den Kunden beliebter als die einheimischen, da Letztere teurer waren als die Konkurrenz. In Köln fiel die Versorgung zu umfangreich aus und in Köln sanken die Eingangsforderungen im Wochenverlauf ab, was Beides zu Vergünstigungen führte. Minigurken aus dem Deutschland und den Niederlanden wurden in ruhigen Bahnen abgewickelt. Die Bewertungen veränderten sich nicht wesentlich. Türkische Partien rundeten die Warenpalette ab.
Tomaten
Niederländische und belgische Früchte dominierten, italienische und einheimische spielten eine kleinere Rolle. Wenige spanische und französische Anlieferungen komplettierten. Die Anlieferungen verstärkten sich augenscheinlich. Der Bedarf verharrte hingegen auf dem bisherigen Niveau. Bestände waren unausweichlich. Um eine Räumung doch noch zu erzielen, mussten die Händler ihre Forderungen senken. Insbesondere Rispenofferten waren von den Verbilligungen betroffen. Doch auch Fleischtomaten, insbesondere die belgischen, wurden günstiger. Immerhin sorgten die gefallenen Preise für eine Belebung der Geschäfte. Verteuerungen waren die absolute Ausnahme.
Gemüsepaprika
Niederländische Abladungen herrschten vor, belgische und türkische ergänzten. Spanische Offerten standen nur punktuell bereit, einheimische gab es ausschließlich in Hamburg und Frankfurt, wo sie maximal 5,- € je kg kosteten. Die Bereitstellung hatte sich offensichtlich ausgedehnt. Das Interesse konnte damit nicht Schritt halten. Die Notierungen der roten und gelben Partien sackten daher in der Regel ab, die der grünen Chargen kletterten hingegen oftmals nach oben.
Weitere Informationen
Reichlich vorrätige spanische Süßkirschen verbilligten sich deutlich: So kostete die beliebte Größe 28 mm+ nur noch zwischen 5,- und 8,- € je kg und Früchte mit 30/32 mm 8,- bis 10,- € je kg. Erste italienische Artikel mit 26 mm+ trafen am Dienstag ein. Spanien stellte bei Steinobst mittlerweile verstärkt auf die Größen A und AA um. Kaliber B stieß kaum auf Beachtung. Auch der Anteil an weißfleischigen Chargen stieg an. Die Anlieferungen von spanischen Orangen verringerten sich, ägyptische Importe verteuerten sich daraufhin. Mit ersten südafrikanischen Chargen wird in der 21. KW gerechnet. Aprikosen stammten aus Spanien, Italien und der Türkei, ein niedriger Preisansatz beschleunigte die Unterbringung. Die einheimische Ernte von Friseesalat stand zum nahen Wochenschluss erstmalig zum Verkauf. Die Bereitstellung von Weißkraut, Wirsing und Spitzkohl aus dem Inland dehnte sich nur langsam aus. Chinakohl vergünstigte sich mengeninduziert ein wenig. Lose Möhren aus Italien und Spanien generierten ein freundliches Interesse. Erste Bundmöhren aus der Pfalz wurden zu 1,40 € je kg offeriert.
Erste Kirschen aus Italien gaben in 2-kg-Steigen ihren Einstand. Im Kaliber 28/30 mm+ wurden 13,- € und für 26 mm+ 9,- € je kg verlangt. Kiwis aus Neuseeland kosteten zu Saisonbeginn 21,- € je 10-kgKollo. Gelbfleischige türkische Pfirsiche im Kaliber B wurden zu 1,95 € je kg umgeschlagen, überzeugten hinsichtlich Form und Aroma aber nicht durchgängig. Spanische Aprikosen trafen auf einen aufnahmefähigen Markt: Je nach Aufmachung und Größe mussten zwischen 2,- und 2,95 € je kg bezahlt werden. Erste französische Offerten im Kaliber AA sollen zeitnah eintreffen. Kernarme Melonen standen bei den Kunden hoch im Kurs. Freundlich nachgefragter deutscher Rharbarber verteuerte sich sukzessive auf 1,70 € je kg.
Zu den bisher ausschließlich am Platz befindlichen spanischen Aprikosen gesellten sich inzwischen auch französische Offerten. Das Gesamtangebot überstieg jedoch auch weiterhin die Nachfrage, wodurch sich für die spanischen Partien Vergünstigungen ergaben. Auch die Notierungen von Nektarinen und Pfirsichen bröckelten ab. Kiwis aus Italien bekamen mittlerweile Konkurrenz aus Neuseeland: Die Importe aus Übersee waren aber recht teuer und stießen daher nur auf einen begrenzten Zuspruch. Erster einheimischer Brokkoli traf ein. Ebenfalls neu am Markt zu finden waren Bundmöhren aus dem Inland.
Zu Wochenbeginn standen neben spanischen Süßkirschen auch erste griechische Sendungen der Sorte Early Big im Angebot; Kleinstmengen italienischer Bigarreau folgten in der zweiten Wochenhälfte. Erste italienische Pfirsiche und Nektarinen trafen ein. Einsetzende französische Aprikosen orientierten sich preislich an den bereits stark gefallenen Vorgaben spanischer und italienischer Erzeugnisse. Wassermelonen stammten mittlerweile fast ausschließlich aus südeuropäischer und türkischer Erzeugung. Feigen aus Südamerika waren weiterhin nur in geringen Mengen verfügbar. Spanische Paraguayos gewannen an Bedeutung. Neuseeland eröffnete mit ersten Lieferungen die Saison von neuerntigen Kiwis. Rote Bundrettiche und weiße Bierrettiche stießen trotz relativ hoher Forderungen auf ein ausreichendes Interesse. Für inländischen Rhabarber drehte sich bei wenig ausgebauten Mengen die Preisentwicklung wieder in den festeren Bereich. Feste Preise wurden für auslaufenden italienischen Radicchio erzielt. Brokkoli stand nur aus Spanien bereit und konnte so die festen Forderungen verteidigen. Bei Buschbohnen und Stangenbohnen gewannen die italienischen und spanischen Anlieferungen an Relevanz.
Das anfänglich nasskalte Wetter belastete den Absatz von Steinobst, insbesondere Pfirsiche und Nektarinen aus Spanien taten sich unter diesen Rahmenbedingungen schwer. Eine häufig suboptimale Güte, etwa gespaltene Kerne, waren keine Seltenheit. Rückläufer aus dem LEH beeinträchtigten den Verkauf zusätzlich. In Folge dessen gab es ab der Wochenmitte kaum noch reguläre Ware auf dem Markt und die Preisspanne lag zwischen 1,- und 4,- € je kg. Lediglich die spanischen und später auch die italienischen Aprikosen entzogen sich diesem Trend: Ihre Präsenz wuchs an und sie kosteten zwischen 2,- und 4,- € je kg. Die bisher dominierenden ägyptischen Orangen, Valencia Late, bekamen zunehmend Konkurrenz von griechischen Valencia Late sowie von spanischen Lane Late. Süßkirschen aus Spanien überzeugten geschmacklich. Nur punktuell machten sich Konditionsmängel bemerkbar, worauf diese Sendungen dann mit deutlichen Abschlägen in den Verkauf gedrückt wurden. Italienische Bigarreau und griechische Burlat blieben weiter eine Randerscheinung.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 20/ 21
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Veröffentlichungsdatum: 27.05.2021