Marktinformation Ostdeutschland 36. KW: Kartoffelernte in Sachsen unter erschwerten Bedingungen begonnen
Die Ernte in Sachsen hat unter erschwerten Bedingungen begonnen. Die Bodenfeuchte ist vielerorts noch hoch, dem Erntegut haftet viel Erde an. Die Erde ist klumpig, das Sieben ist schwierig. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 36. KW 2021 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
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Noch werden überwiegend frühe Sorten gerodet, welche schon längst geerntet und vermarktet sein sollten. Teils zeigen diese Partien viel Fäulnis. Noch hat die Einlagerung nicht angefangen. In der kommenden Woche beginnen regional Einkellerungsaktionen in der Direktvermarktung ab Hof. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln sind zurückgegangen. Die Schälkartoffelpreise bleiben stabil auf dem Vorwochenniveau. Nach wie vor fehlen Absatzmengen in der Gastronomie.
Mecklenburg - Vorpommern
Im Vergleich zur Vorwoche sind die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln leicht nach unten gegangen. Für die kommende Woche sind weitere Preisabsenkungen angesagt worden. Regional hat die Einlagerung begonnen, teils ist auf den leichten sandigen Böden bereits ein Drittel der Fläche gerodet. Dort wird von unterdurchschnittlichen Erträgen ausgegangen. Die Kartoffelgröße stimmt. Übergrößen sind kaum im Erntegut. Auf den unberegneten Flächen sind die Knollen mit Schorf befallen, auf den beregneten Flächen sind die Qualitäten gut. Der Absatz im Lebensmitteleinzelhandel ist derzeit sehr gut. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der vergangenen Woche.
Brandenburg
Die ersten schalenfesten Sorten sind in guter Qualität gerodet worden. Spätere Sorten sind zum Teil noch losschalig, so dass die Ernte ausgesetzt wurde. Die Erzeugerpreise sind zur Vorwoche um 2 bis 3 EUR/dt abgesenkt worden. Die Nachfrage nach Packware seitens LEH und Discounter wird als ruhig beschrieben. Nur wenn Werbeaktionen laufen, gehen die Absatzzahlen in die Höhe. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert auf dem Niveau der vergangenen Woche. Die Nachfrage nach Schälware schwankt von Tag zu Tag. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, bleibt die Absatzmenge pro Woche jedoch überwiegend stabil.
Sachsen - Anhalt
In einigen Regionen, insbesondere in der Börde, laufen die Rodemaschinen bei guten Erntebedingungen schon seit einigen Tagen auf Hochtouren. In anderen Regionen beginnt die Kartoffelernte in Kürze. Die Erzeuger wollen aus der Ernte beim aktuellen Preisniveau verkaufen. Die Lagerfähigkeit der Knollen ist teils unklar. Der Absatz im Versandhandel ist verhalten. Packbetriebe zehren vom Vertragsanbau. In der vergangenen Woche wurde Speiseware nach Polen geliefert. Inzwischen haben sich dort die Erntebedingungen gebessert und so wird inzwischen eigene polnische Ware gepackt. Mit Schulbeginn hat der Absatz von Schälware bei stabilen Preisen wieder zugenommen. Verfügbarkeit und Qualität der Rohware sind gut.
Thüringen
Die Ernte der Kartoffeln fängt langsam an. Nach wie vor sind die Rodebedingungen sehr schwierig. Die lange Zeit stark vernässten Böden trocknen schlecht ab. In den Morgenstunden ist oft Nebel, die Tage werden immer kürzer und das Erntefenster immer kleiner. Im Erntegut sind viele Erdklumpen und an den Knollen zu viel Erde. Noch ist die Erntemenge unklar. Die Einlagerung hat noch nicht begonnen. Der Absatz in den Handelsketten ist schwach. Nur wenn Werbeaktionen im Einzelhandel oder in den Discountern laufen, wird die Nachfrage angekurbelt. Die Erzeugerpreise für Speiseware sind zurückgerudert. Die Preise für rohe und gedämpfte Schälkartoffeln bleiben stabil auf dem Niveau der Vorwoche.
Quelle: MIO-LALLF
Veröffentlichungsdatum: 15.09.2021