BLE-Marktbericht KW 38/ 21: Erste spanische Kakis in Hamburg
Deutsche Äpfel dominierten, allen voran standen Elstar, Delbarestivale und Jonagold bereit. Die Präsenz von Holsteiner Cox und Berlepsch wuchs augenscheinlich an. In Frankfurt tauchten spanische Royal Gala auf, die lediglich 0,90 bis 1,- € je kg kosteten. Das Interesse hatte sich mancherorts leicht verbessert, die Verfügbarkeit genügte aber aus, um sie zu stillen.
Bildquelle: Shutterstock.com
Italienische Royal Gala und Granny Smith generierten inzwischen mehr Aufmerksamkeit. Französische und niederländische Zuflüsse füllten das Angebot auf, spielten aber meist nur punktuell eine kleine Rolle.
Die Bewertungen verharrten häufig auf dem Level der Vorwoche. Einige Märkte berichteten von gewährten Vergünstigungen, da die Vertreiber die Bestände minimieren wollten. Produkte aus Übersee verloren kontinuierlich an Bedeutung: Die wenigen neuseeländischen und chilenischen Importe überzeugten in qualitativer Hinsicht zwar weiterhin, verschwanden aber verstärkt aus dem Kundenfokus. Dies hatte aber kaum Auswirkungen auf die Notierungen.
Birnen
Italienische Früchte herrschten vor, hauptsächlich Santa Maria und Abate Fetel. Williams Christ und Rote Williams Christ gleicher Herkunft ergänzten das Geschehen. In Berlin waren die italienischen Artikel einstandsbedingt so teuer, dass sich die Käufer lieber den übrigen europäischen Chargen zuwendeten. So stießen insbesondere die niederländischen und einheimischen Anlieferungen auf einen freundlichen Zuspruch. Generell hatten die Zuflüsse aus den Niederlanden an Kraft gewonnen, neben Gute Luise und Gellert gab es auch Conference und Clapps Liebling. Aus Deutschland stammten vorrangig Conference, Williams Christ und Gute Luise, neu zum Sortiment hinzu stießen Gellert. Die Relevanz von Xenia dehnte sich spürbar aus. Aus der Türkei stammten speziell Santa Maria, die sich in Frankfurt leicht verteuerten. Spanische und belgische Zufuhren ergänzten die Szenerie. Auf letzte chilenische Abate Fetel konnte lediglich in Köln zugegriffen werden. Insgesamt konnte die Nachfrage ohne größere Anstrengungen befriedigt werden, sodass die Händler ihre Forderungen nur selten wesentlich modifizieren mussten.
Tafeltrauben
Italienische Partien dominierten, allen voran Italia, Crimson Seedless und Michele Palieri. Ergänzt wurde die Warenpalette von Victoria, Regal Seedless und Regina. Die Anlieferungen fielen sehr reichlich aus. Mitunter überragten sie das Interesse, sodass Verteuerungen eher die Ausnahme waren. Die griechischen Abladungen dehnten sich aus, die organoleptischen Eigenschaften der Offerten überzeugten aber nicht durchgängig. So etablierte sich verschiedentlich eine breite Preisspanne. In Köln zogen die Notierungen der griechischen Artikel leicht an. Türkische Sultana konnten in Berlin zu 11,- bis 13,- € je 5-kg-Aufmachung schnell untergebracht werden. In Frankfurt und Hamburg verlief deren Umschlag ebenso problemlos. Alphonse Lavallée und Muscat de Hambourg aus Frankreich wiesen eine exklusive Güte auf und waren dementsprechend hoch bewertet. Bloß in Frankfurt stockte deren Absatz, auf den übrigen Märkten verzeichnete man eine zügige Abwicklung. Sehr geringe Mengen aus Spanien und Deutschland rundeten das Sortiment ab.
Zitronen
Das Sortiment setzte sich vorrangig aus argentinischen, südafrikanischen und spanischen Anlieferungen zusammen. In Berlin tauchten in üppigem Maße auch Importe aus der Türkei auf, die zu 17,- € je 15-kg-Karton flott untergebracht werden konnten. Offerten aus Uruguay und Chile hatten höchstens ergänzenden Charakter. In Hamburg und Frankfurt begann die Saison frischer Primofiori aus Spanien, was den Abgabedruck für die überseeische Konkurrenz merklich verschärfte. Vergünstigungen sorgten aber für einen flotteren Verkauf. Auf den übrigen Märkten blieben die Notierungen meist stabil, sofern die Qualität der Artikel keine Wünsche offenließ.
Bananen
Generell konnte der Bedarf hinreichend gedeckt werden, denn die Reifereien hatten ihre Bereitstellung genügend auf die Unterbringungsmöglichkeiten abgestimmt. Die Notierungen entwickelten sich unterschiedlich, verharrten selten auf bisherigem Niveau. In Frankfurt verteuerten sich am Donnerstag die Drittmarken um ca. 1,- € je 18-kg-Karton. In München senkten die Händler ihre Forderungen, um den Verkauf anzukurbeln, da das Interesse nicht so freundlich wie erhofft ausfiel. In Berlin war die Warenpalette eher knapp und die Bewertungen zogen an. In Köln fehlten zum Wochenende hin Drittmarken aus Costa Rica und Panama. Dort stiegen die Bewertungen der Zweitmarken summa summarum an. Einzig in Hamburg verzeichnete man konstante Aufrufe seitens der Vertreiber, da sich hier Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage hielten.
Blumenkohl
Es konnte fast ausschließlich auf einheimische Offerten zugegriffen werden. Punktuell ergänzten belgische, niederländische und französische Artikel das Geschäft. Uneinheitliche Kopfgewichte führten in Frankfurt zu einer weiten Preisspanne bei den inländischen Erzeugnissen. Die belgischen Produkte gefielen da schon eher, waren mit bis zu 9,- € je 6er-Steige aber auch relativ teuer. In Hamburg und Köln verzeichnete man eine schwache Nachfrage, sodass die Vertreiber ihre Forderungen in der Regel senken mussten, um keine Bestände aufkommen zu lassen. Dies war auch in Berlin zu beobachten, wo sich der Verkauf dank der gewährten Verbilligungen anschließend postwendend beschleunigte.
Gurken
Das Sortiment bestand hauptsächlich aus einheimischen, niederländischen und belgischen Anlieferungen. Die Zufuhren aus diesen drei Ländern hatten sich eingeschränkt. Demgegenüber kam die spanische Kampagne langsam ins Rollen, denn die Abladungen hatten sich augenscheinlich verstärkt. Dies machte die Händler in Berlin aber kaum nervös, sie beharrten bei den mitteleuropäischen Chargen weiterhin auf die Forderungen der Vorwoche. In Hamburg hingegen senkten die Vertreiber ihre Aufrufe, um Überhänge möglichst zu vermeiden. In Frankfurt schwankten die Preise tageweise, auch in Köln verzeichnete man immer wieder Bewegungen bei den Notierungen. Letztlich tendierten die Bewertungen insgesamt nach unten, wenn auch nicht massiv. Minigurken stammten aus den Niederlanden, dem Inland und der Türkei. Mengeninduziert mussten die Kunden in Hamburg etwas tiefer in die Tasche greifen. An den übrigen Plätzen war ein ruhiger Handel zu beobachten.
Gemüsepaprika
Niederländische Zuflüsse überwogen vor türkischen und belgischen. Polnische, spanische und einheimische Produkten waren rar. Die Vermarktung verlief uneinheitlich: In Berlin und Hamburg senkten die Händler angesichts angewachsener spanischer Abladungen die Preise der niederländischen und belgischen Offerten. In Köln verteuerten sich insbesondere rote und gelbe Artikel. In Berlin waren türkische Importe knapp und somit recht teuer. In Frankfurt generierten grüne Produkte wegen ihres hohen Preises nur wenig Aufmerksamkeit. Dort endete die polnische und inländische Saison.
Weitere Informationen
Als Besonderheit wurde deutscher Sanddorn in 2-kg-Steigen zu 15,- € bereitgestellt. Die Saison von spanischem Kaki startete mit Preisen von 2,10 bis 2,70 € je kg. Es gab Verpackungen mit 16 und 18 Stück sowie 10 x 1 kg. Italienische grünschalige Satsumas fanden zu 1,70 bis 1,80 € nicht die erhoffte Aufmerksamkeit. Spanische Früchte interessierten schon etwas mehr. Erste deutsche Quitten wurden zu 1,80 € je 10-kg-Kisten präsentiert. Türkische grüne Oliven kosteten 2,35 bis 3,25 €, italienische bis zu 3,65 € und spanische Offerten wurden zwischen 2,85 und 3,- € flott gehandelt. Frische türkische Pistazien sollten 6,- bis 6,35 € je kg einbringen.
Für erste spanische Kakis sollte man 9,- € je 2-kg-Steige und 15,- € je 5,3-kg-Steige bezahlen. Durch den Saisonauftakt spanischer Auberginen zu 8,- € je 5-kg-Karton vergünstigten sich die niederländische und polnische Konkurrenz. Schneidebohnen aus Marokko tauchten zu 14,- € je 4-kg-Packstück auf. Frischer Dill aus Italien verschärfte den Wettbewerb für deutsche Artikel, welche sich postwendend vergünstigten.
Erster Rosenkohl aus den Niederlanden wurde noch recht ruhig nachgefragt, die Bewertungen lagen bei ca. 1,80 € je kg. Ebenfalls aus den Niederlanden erhältlich waren standweise Buschbohnen und Stangenbohnen.
Die Saison von Nektarinen und vor allem von Pfirsichen neigte sich langsam ihrem Ende entgegen, wobei die Notierungen zuletzt wieder etwas anstiegen. Passend zu Beginn des meteorologischen Herbstes wurden französische Schälnüsse sowie erste Maroni offeriert. Erste spanische Satsumas und Kakis erregten noch wenig Aufmerksamkeit. Im Melonensortiment rückten mit dem Übergang auf die Wintersaison insbesondere bei den Galiamelonen und Cantaloupemelonen die mittelamerikanischen Provenienzen in den Vordergrund.
Kleinfruchtige Zitrusfrüchte in Gestalt von Nadorcott sowie Orri aus Peru und Südafrika errangen deutlich mehr Bedeutung und stießen, auch dank des herbstlichen Wetters, auf ein angewachsenes Interesse. Notierungen von 1,70 bis 2,20 € je kg stellten dabei kein Hindernis für einen freundlichen Handel dar. Erste spanische Satsumas mit Blatt trafen am Donnerstag ein, sie waren dabei aber eher grün und gingen daher schon für 15,- € je 10-kg-Steige an die Kunden. Das nahende Saisonende für Auberginen aus Belgien, den Niederlanden ließ deren Bewertungen auf bis zu 13,- € je 5-kg-Karton ansteigen und öffnete so den Markt für polnische Produkte, welche zu rund 6,50 € je 5 kg zügig räumten. Rosenkohl aus den Niederlanden kostete weiterhin 9,- bis 10,- € je 5-kg-Sack und errang erst zum Wochenende hin nennenswerte Beachtung.
Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.
Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 38/ 21
Copyright © fruchtportal.de
Veröffentlichungsdatum: 30.09.2021