Tropiterranean-Movement: Umweltschonender Anbau und Vertrieb von Südfrüchten in Europa
In Spanien startet eine agrar-soziale Revolution. Ein Zusammenschluss von Landwirten baut tropische Früchte biologisch und unter Achtung der natürlichen Ressourcen an und verkauft sie direkt vom Feld an die Verbraucher – dank CrowdFarming jetzt europaweit.
CrowdFarming Crowdfounder v.l. Gabriel Úrculo, Moisés Calviño, Juliette Simonin, Gonzalo Úrculo. Foto © CrowdFarming
Südfrüchte werden meist über lange Strecken nach Europa importiert – oft sogar quer über den Globus. Um die Transportwege möglichst kurz zu halten und so den Verbrauch von schädlichem CO2 zu minimieren, haben umweltbewusste Bauern aus Europa die Tropiterranean-Bewegung gegründet. Bereits im ersten Jahr konnten 14 landwirtschaftliche Projekte gestartet und 635 Hektar der insgesamt 1.259 Hektar Bio-Mango- und Avocado-Anbau in Andalusien zur Tropiterranean-Bewegung dazugewonnen werden.
Ihr Ziel ist es, gemeinsam mit dem Initiator CrowdFarming, tropische Früchte großflächiger in Europa anzubauen und zu vertreiben. Die Früchte haben so nicht nur eine kürzere Strecke bis auf den Tisch der Verbraucher, auch das Wasser für den Anbau wird reduziert und auf den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Wachs wird verzichtet. Der Großteil der Felder, auf denen aktuell vorwiegend Mangos und Avocados, sind nach den europäischen Standards für ökologischen Landbau zertifiziert, der Rest befindet sich in Umstellung auf Bio.
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Fokuspunkt Andalusien
In Andalusien gibt es eine Gegend mit einem in Europa einzigartigen subtropischen Mikroklima, das ideal für den Anbau tropischer Früchte ist. Dort, in den spanischen Provinzen Malaga und Granada, ist die Bewegung seit einem Jahr aktiv. Aktuell werden hauptsächlich die beliebten Avocados und Mangos angebaut, aber auch andere exotische Früchte, wie Papaya und Maracuja.
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Die andalusische Mango-Produktion betrug im Jahr 2020 mehr als 28.000 Tonnen bei einer Gesamtfläche von 4.772 ha. Auf nur acht Prozent davon wird biologisch angebaut, was rund 392 ha entspricht. Die bei CrowdFarming zusammengeschlossenen Landwirte bewirtschaften bereits 139 ha mit einem Ertrag von etwa 2.400 Tonnen Mangos. Dazu gehören sowohl der reine Bio-Landbau als auch Landbau, der gerade auf Bio umgestellt wird. Tendenz steigend.
Ähnlich ist es bei der Avocado-Produktion in Andalusien. Sie betrug im Jahr 2020 mehr als 12.000 ha, davon ca. 7 Prozent aus kontrolliert biologischem Anbau. Das entspricht rund 867 ha. Die CrowdFarming Landwirte bestellen etwa 496 ha im reinen Bio-Landbau und im Landbau, der gerade auf Bio umgestellt wird, und erzielen einen Ertrag von 3.280 Tonnen Avocados.
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Größere Schonung der natürlichen Ressourcen
Im weltweiten Vergleich hat Südspanien einen sehr viel geringeren Wasserverbrauch beim Anbau der tropischen Früchte. Bei Avocados beispielsweise liegt der weltweite Durchschnitt bei 1.981 Liter pro kg, in Spanien dagegen bei lediglich 700 Liter pro kg. Der Wasserverbrauch wurde auf einigen der CrowdFarming Fincas bereits auf rund 400 Liter pro kg gesenkt.
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CrowdFarming arbeitet verstärkt daran, die Ausrichtung der traditionellen Landwirtschaft in der Region zu modernisieren und ein nachhaltiges Management in der Landwirtschaft einzuführen. Die Initiative wird dabei von einer neuen Generation von Landwirten unterstützt, für die ökologische Landwirtschaft, nachhaltige Lebensmittelherstellung, Kreislaufwirtschaft der Ressourcen, Optimierung des Wasserverbrauchs und neue Vertriebswege zum Verbraucher wesentliche Pfeiler einer zukunftsgerichteten Wirtschaft sind.
„Wir sind eine von Landwirten entwickelte Lösung für die Landwirtschaft. CrowdFarming ist während unserer Arbeit auf den Feldern entstanden. Denn um als Junglandwirte unseren Lebensunterhalt zu verdienen, haben wir gelernt, dass wir Direktverkäufe für Endverbraucher anbieten müssen“ erklären die Brüder Gabriel und Gonzalo Úrculo, die zusammen mit Juliette Simonin und Moises Calviño die Initiative rund um CrowdFarming 2017 gegründet haben. „Wir sind kein Online-Supermarkt, aber wir wollen den Verkauf von Nahrungsmitteln vereinfachen. Durch die Bereitstellung von Dienstleistungen, die einen Mehrwert für Landwirte und Verbraucher bringen, können wir auf den Zwischenhandel verzichten.“
Die Arbeit von CrowdFarming besteht darin, eine Plattform, auf der Produkte angeboten und verkauft werden können, die Logistik und die Kundenbetreuung so zu entwickeln, dass die Landwirte ihre Ernte direkt an den Endverbraucher in ganz Europa verkaufen können.
www.crowdfarming.com
Quelle: CrowdFarming
Veröffentlichungsdatum: 03.11.2021