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BLE-Marktbericht KW 14/ 22: Die Erdbeerenvermarktung verlief nicht zufriedenstellend

14. April 2022

Ausgeweitete Zufuhren, nasskaltes Wetter und ein damit in Teilen eingeschränktes Interesse sowie Rückläufer aus dem LEH waren die Gründe für einen nicht zufriedenstellenden Handel. Der Umschlag entschleunigte sich merklich. Die Vertreiber kamen nicht drum herum, sich von ihren bisherigen Forderungen zu verabschieden und sie, mitunter auch recht kräftig, nach unten zu korrigieren. Insbesondere die spanischen Abladungen, welche sich dem Saisonverlauf entsprechend intensiviert hatten, vergünstigten sich.

Bildquelle: Shutterstock.com ERdbeeren
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Doch auch für die mengenmäßig starken griechischen sowie niederländischen Offerten mussten Verbilligungen akzeptiert werden, um keine Bestände zu generieren. Hinsichtlich des Preis-Leistungs-Qualitätsverhältnisses zeigte sich ein uneinheitliches Bild auf den Märkten: Während in Hamburg niederländische Früchte in puncto Aroma, Roteinschlag und Rendite die Nase vorn hatten, konnten ebendiese farblich in Köln noch nicht überzeugen. Spanische Erzeugnisse wurden zwar meist ausgefärbt vorgefunden, verloren aber in Folge vieler Rückläufer aus dem LEH meist massiv an Wert. Reges Interesse verbuchten vor allem attraktive griechische Sendungen in Berlin, welche für 1,50 bis 3,- € je 500-g-Einheit angeboten wurden. Zufuhren aus Italien schränkten sich aufgrund von dortigen Witterungsstörungen leicht ein. Einheimische Varietäten aus Franken wurden in München in guter Farbe und großfallend vorgefunden, jedoch zu entsprechend hohem Einstand. Frankfurt vermeldete auch leicht erhöhte Erntemengen aus Franken, Hessen und dem Rheinland, welche für 3,70 bis 4,40 € je 500-g-Schale in die Saison starteten.

Äpfel
Kontinuierlich prägten einheimische Partien das Geschehen; insbesondere gab es Elstar, Jonagold und Boskoop, zudem unter anderem Braeburn, Tenroy und Pinova. Wie in den Vorwochen kamen aus Italien vorrangig Granny Smith, Royal Gala und Golden Delicious. In geringen Mengen konnte örtlich auf französische, belgische und niederländische Partien zugegriffen werden, die das Gros europäischer Güter komplettierten. Erste chilenische Tenroy starteten vielerorts in die Vermarktung, farblich blieben sie in München anfangs noch hellschalig. In Hamburg werden sie in der KW 15 erwartet. Frankfurt startete unterdessen bereits mit ersten chilenischen Elstar, welche für 43,- € je 18-kg-Karton in den bereits breiten Markt starteten. Bei einer steten Abwicklung ließen die europäischen Artikel hinsichtlich Qualität meist keine Wünsche offen, insofern brauchten die Vertreiber ihre Aufrufe in der Regel nicht zu modifizieren.

Birnen
Südafrikanische Abladungen dominierten, allen voran Williams Christ und Rosemarie. Erstere verloren leicht an Mengen, dafür rückten Packham`s Triumph vielerorts nach. Chilenische Abate Fetel gewannen deutlich an Wichtigkeit. Türkische Santa Maria, Conference aus dem Benelux sowie argentinische Varietäten rundeten die Warenpalette ab. Örtlich verabschiedeten sich wenige italienische Produkte augenscheinlich aus dem Verkauf. Die Zufuhren - aus Übersee - hatten sich in der Breite, als auch in der Menge intensiviert und genügten bei Weitem, um den oft ruhigen Handel ohne Schwierigkeiten zu befriedigen. Der Bedarf hatte sich aber verschiedentlich begrenzt, was sich punktuell negativ auf die Bewertungen der dominierenden Nicht-EU-Importe auswirkte. So wurden in Berlin vereinzelt südafrikanische Packham`s Triumph im 12,5-kg-Karton, ab 7,- € offeriert.

Tafeltrauben
Südafrika dominierte von der Bedeutung her vor Peru die Szenerie und schickte eine Vielzahl von Varietäten. Indische und chilenische Thompson Seedless ergänzten oftmals auch als Rückläufer aus dem stationären Handel das Geschehen. Divergierende Qualitäten diverser südafrikanischer Varietäten führten vor allem in Berlin und Frankfurt zu einer weit geöffneten Preisschere; in der Hauptstadt wurden Tarife zwischen 3,- und 18,- € je 4,5-kg- Karton aufgerufen. Peruanische Zuströme blieben indes in Hamburg und München gänzlich aus, wohingegen indische Thomson Seedless verstärkt auf den Märkten eintrafen. Die Kurse tendierten summa summarum etwas leichter, was nicht zuletzt auch dem ruhigen Handel in der Vorosterwoche geschuldet war.

Orangen
Die Saison befindet sich auf der Zielgeraden, obwohl die angebotenen Mengen durchaus noch beachtlich waren. Diese ließen sich bei absatzfreundlichem Wetter gut und bestandsfrei unterbringen. Preislich ergaben sich keine Anhaltspunkte zu nennenswerten Veränderungen. Aus Spanien stammte eine beachtliche Menge an Lane Late, Salustiana und auslaufenden Navelate, aus Ägypten Valencia Late. Türkische Washington Navel verabschiedeten sich sukzessive aus dem Angebot. Bei den Blutorangen schränkten sich Angebot und Nachfrage augenscheinlich ein, Moro und wenige Tarocco aus Italien sowie spanische Sanguinelli zeigten sich örtlich in ihren letzten Zügen.

Zitronen
Die Nachfrage war durchaus freundlich und konnte hinreichend befriedigt werden. Spanien stellte neben den etablierten Primofiori inzwischen örtlich auch Verna bereit. Bei wechselhaftem Wetter war die Nachfrage durchaus freundlich. Spanische Abladungen dominierten und waren punktuell monopolartig vertreten. An manchen Plätzen traf man noch türkische Importe an, die generell aber nur komplettierenden Status hatten und deren Saisonende naht. Die Kurse festigten sich im Wochenverlauf leicht.

Blumenkohl
Frankreich bestimmte vor Italien das Geschehen. In Frankfurt tauchten erste inländische Produkte auf, die als 6er zu 8,50 € je Kiste schnell abgewickelt wurden. Ebenda ergänzten formidable belgische Chargen zu entsprechenden Tarifen. Spanische Zuflüsse nahmen wieder zu und drückten mit ihren günstigen Einständen auch indirekt die Kurse. Generell verlief der Handel ruhig aber stetig, ohne große Impulse. Nachdem sich die Forderungen noch an den in der Vorwoche gesenkten Abschlüssen orientierten, unterstützte anfangs noch das spätwinterliche Wetter den Verkauf. Summa summarum gaben die Notierungen der Hauptlieferländer dennoch leicht nach.

Salat
Bei Kopfsalat überwogen belgische vor italienischen Produkten. Einheimische Partien gewannen weitere Marktanteile und komplettierten das Geschehen. Die anfänglich abschwächenden Tarife aller Provenienzen erholten sich zur Wochenmitte, so dass insbesondere belgische Partien ein Plus verbuchten. Die Mengenabladungen der einheimischen Bunten Salate erhöhten sich sukzessive, während die Kampagne für italienische und französische langsam endete. Eissalat stammte ausschließlich aus Spanien. Die Zufuhren blieben aufgrund der weiter anhaltenden ungünstigen Witterungsbedingungen limitiert und konnten nicht vollflächig den Bedarf decken. Die Preisspanne war nicht zuletzt aufgrund stark divergierender Qualitäten enorm, Kopfgewichte und Frische schwankten stark. Während man tageweise einwandfreie Partien örtlich kaum antraf, belasteten schwache Qualitäten von Rückläufern des LEH`s das Preisbild. In Berlin wurden sie teilweise zu Ausverkaufspreisen ab 1,- € je 10er-Kiste angeboten. Gute Partien wurden eben hier in der Spitze von bis zu 17,- € oder in Frankfurt gar bis zu 19,- € je 10er-Karton angeboten. Im Angebot rückläufige italienische Endivie konnte zum eingeläuteten Saisonabschluss - auch dank der Unterstützung durch die spätwinterlichen Witterungsbedingungen - nochmals Kursgewinne einfahren.

Tomaten
Die Marktversorgung blieb in der Regel knapp und die bisher erreichten relativ hohen Forderungen konnten weitestgehend gehalten werden. Einzig Fleischtomaten wurden zu leicht abgeschwächten Tarifen offeriert. Sie kamen aus Belgien und erste Partien aus den Niederlanden, spanische verabschiedeten sich langsam aus der Kampagne. Für eine minimal wirkende Entspannung sorgten die langsam angestiegenen Zufuhren aus dem Benelux-Raum, in Form von Rispen-, Kirsch- und Fleischtomaten. In Köln wurden belgische Rispentomaten, trotz einer teilweise noch schwachen Ausfärbung am höchsten gehandelt. Eben diese aus Spanien dominierten mit stabil hohen Tarifen weiterhin das Geschehen auf den Märkten. Türkische Ausführungen von Rispen und Runden Tomaten spielten nicht nur, aber vor allem in München und Berlin, eine gewichtige Rolle. Einheimische Kirschtomaten wurden nur punktuell und in kleineren Mengen offeriert.

Gemüsepaprika
Die niederländischen Anlieferungen dehnten sich in allen Farben deutlich aus, spanische verloren hingegen an Wichtigkeit. Belgische Partien ergänzten punktuell das Sortiment. Der Bedarf konnte wesentlich besser gedeckt werden, als in den Vorwochen. Dies hatte Auswirkungen auf die Preise, die zum Teil stark nachgaben. Nur das türkische Sortiment verteuerte sich, für die grünen Schoten örtlich erheblich. Denn neben den gestiegenen Transportkosten, sorgte auch der Beginn des Fastenmonats Ramadan nachfrageinduziert für ambivalent anmutende höhere Forderungen. In Berlin kletterte die beliebte Sorte Dolma punktuell auf den Preis von 22,- € je 6-kg-Karton, die 400-g-Folienbeutel verteuerten sich in Frankfurt in 3 Tagen von 1,40 auf 2,10 €.


Weitere Informationen
Frankfurt
Der Tag der Möhre am 04.04. brachte gute Zusatzumsätze. Grüne italienische und spanische Zucchini mit weiterem Preissprung auf nun 15-19 € je 5kg. Belgien verlangte für die 4 kg-Steige mit 16 Stück sogar 23 €. Auch Auberginen mussten einstandsbedingt ab Donnerstag mit bis zu 10,50 € je 5 kgKarton verkauft werden. Die Haushaltsware aus Neuseeland war zu 29-30 € je 25 kg Sack nur schwer zu platzieren. Die Türkei stellte ab Donnerstag 25 kg Gemüsezwiebeln zu günstigen 15-15,50 € bereit und räumte flott.
Hamburg
Avocados aus Chile und Peru verdienten sich in guter Qualität in der Bezahlung ein Zubrot. Deutscher Bärlauch und Rhabarber waren über dem Bedarf anwesend und tendierten schwächer. Hiesige Lauchzwiebeln starteten zu 8,50 € je 14er Bund. Artischocken aus Italien legten in 10er Aufmachungen zu 1 € pro 3,6 kg Plastiksteige los. Saisonal auslaufender Rosenkohl aus den Niederlanden kassierte mit 11 € pro 5 kg Sack nochmal richtig ab.
Köln
Kiwi Gold aus portugiesischem Anbau traf im Wochenverlauf am Markt ein. Ebenfalls neu am Platz zu finden war Spinat aus dem Inland, in noch geringem Umfang.
München
Anteil an marokkanischen Himbeeren und Kulturheidelbeeren zunehmend; Qualitäten können zufrieden stellen. Saisonende für italienische Gold-Kiwi. Pfirsiche und Nektarinen vorerst noch aus Chile erhältlich; spanische Ware trifft in Kürze ein. Das Angebot an Kleinfruchtigen Zitrusfrüchten war immer mehr im Rückgang begriffen; spanische und marokkanische Nadorcott sowie israelische Orri trafen nur noch sporadisch ein. Mit begrenzter Verfügbarkeit in den französischen Anbaugebieten zogen die Forderungen für die Bunten Salate aller momentan liefernden Provenienzen teils deutlich an; insbesondere die knapperen Mengen an einwandfreiem Lollo Bionda wurden zu deutlich höheren Kursen gehandelt. Ebenfalls aufgrund eingeschränkter Mengen zogen auch die Kurse für italienischen Radicchio und Dill sowie italienischen und spanischen Romana-Salate spürbar an. Das Interesse an Bärlauch aus gärtnerischer Kultur erreichte nicht das Maß früherer Jahre. Erster Blattspinat aus süddeutscher Gewächshausproduktion ergänzte das italienische Wurzelspinatangebot und erster ungarischer Chinakohl ergänzte das spanische Sortiment.
Berlin
Die Saison für Mispeln aus Spanien startete – logistikbedingt – etwas verspätet und traf mit rund 5,50 € je Kilogramm noch auf eine überschaubare Resonanz. Frischer Bärlauch aus Deutschland kam ebenfalls neu hinzu und wurde sukzessive – für faire 14,- € bis 17,- € je Kilogramm – besser beachtet. Spanische Gemüsezwiebeln wurden vermehrt als Kühlhausware offeriert und legten monetär dementsprechend zu, Haushaltszwiebeln aus Italien verschwanden hingegen vom Platz und wurden durch qualitativ ansprechende Importe aus Neuseeland ersetzt.



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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 14/ 22
Copyright © fruchtportal.de

Veröffentlichungsdatum: 14.04.2022

Schlagwörter

Erdbeeren, BLE, Marktbericht, Obst, gemüse, Südfrüchte, Großmarkt, Frankfurt a.M., Hamburg, Köln, München, Berlin