BLE-Marktbericht KW 16/ 22: Noch immer überwogen deutsche Äpfel
Noch immer überwogen die alterntigen europäischen, insbesondere die deutschen Chargen. Deren Verfügbarkeit harmonierte oftmals mit den Unterbringungsmöglichkeiten. Die Geschäfte verliefen in ruhigen Bahnen. Die Händler hatten nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren.
Bildquelle: Shutterstock.com
Partien mit mangelhafter Güte mussten selbstredend mit Vergünstigungen abgegeben werden. Sie führten außerdem dazu, dass sich die Kunden verstärkt für die Importe aus Übersee interessierten. Bislang standen in diesem Sektor nur chilenische Anlieferungen bereit: Zu den schon etablierten Royal Gala und Elstar gesellten sich inzwischen auch Granny Smith. In Hamburg waren noch keine Produkte von der südlichen Hemisphäre vorzufinden. Erste neuseeländische Ware soll in der 17. KW eintreffen.
Birnen
Bei den südafrikanischen Abladungen schwand augenscheinlich die Bedeutung von Williams Christ und Rosemarie, während die Relevanz von Packham`s Triumph und Abate Fetel anwuchs. Erste Flamingo tauchten in Hamburg, erste Forelle in Köln auf. Aus Chile stammten vorrangig Abate Fetel, aus Argentinien Williams Christ. Artikel aus der Türkei, den Niederlanden und Belgien kamen über einen ergänzenden Status nicht hinaus. Ihre organoleptischen Eigenschaften überzeugten nicht mehr durchgängig. Generell waren recht ruhige Geschäfte zu verzeichnen. Die Notierungen veränderten sich nicht wesentlich. Punktuell sanken sie für die südafrikanischen Zuflüsse mengeninduziert leicht ab. Angebotsbedingt mussten die Kunden für die europäischen Zufuhren punktuell tiefer in die Tasche greifen.
Zitronen
Die organoleptischen Eigenschaften der vorherrschenden spanischen Primofiori und der ergänzenden türkischen Enterdonato konnten meist überzeugen. Angebot und Nachfrage hielten sich oftmals die Waage, sodass sich hinsichtlich der Bewertungen keine wesentlichen Veränderungen vollzogen. Hier und da stiegen die Notierungen infolge einer leicht begrenzten Versorgung etwas an. Die das Geschehen abrundende italienische Ware verteuerte sich in Köln etwas stärker.
Bananen
Die Osterferien hatten die Unterbringungsmöglichkeiten offensichtlich eingeschränkt. Allerdings wurde die Bereitstellung hinreichend auf die veränderte Lage abgestimmt, sodass sich bezüglich die Notierungen im Großen und Ganzen keine wesentlichen Veränderungen ergaben.
Blumenkohl
Die dominierenden französischen Anlieferungen schränkten sich augenscheinlich ein. Dafür verstärkte sich die Präsenz der einheimischen Produkte. Italienische Chargen komplettierten ebenso wie niederländische, belgische und spanische Produkte die Szenerie. Das Interesse war durchaus freundlich: Es konnte ohne Probleme gestillt werden. Die Preise blieben meistens stabil, verschiedentlich bröckelten sie aber auch ab. Die Händler versuchten mittels der gewährten Vergünstigungen, die Vermarktung zu beschleunigen und Überhänge zu vermeiden.
Salat
Eissalat stammte ausschließlich aus Spanien. Die Verfügbarkeit hatte sich augenscheinlich eingeschränkt. Der Bedarf konnte dadurch nicht vollständig gedeckt werden. Daraufhin zogen die Notierungen an, zum Teil auch recht kräftig. In Frankfurt sollte man bis zu 22,- € je 10er-Kiste bezahlt werden. Da Eissalat in Hamburg knapp war, griffen die Kunden gerne auf Kopfsalat zurück. Dieser kam vorrangig aus Belgien und Deutschland. Auch hier hatte sich die Versorgung insgesamt begrenzt. Verteuerungen waren an der Tagesordnung. Italienische Chargen hatten sich fast komplett aus dem Geschäft verabschiedet und traten nur noch in München in sehr geringem Umfang auf. Bei den Bunten Salaten verminderten sich die französischen und italienischen Anlieferungen. Einheimische Produkte konnten das Interesse nicht durchgehend stillen. Die Händler konnten ihre Aufrufe mühelos anheben, der Abwicklung schadeten die Verteuerungen nicht wesentlich. Die Saison von einheimischen Feldsalat bog auf die Zielgerade ein: Die Abladungen verringerten sich. Dies kam mitunter den belgischen Partien zugute, deren Bewertungen punktuell anstiegen. Endivien aus Italien und Belgien wurden ruhig umgeschlagen, die Preise veränderten sich nicht wesentlich.
Gurken
Die niederländischen, belgischen und einheimischen Abladungen verdichteten sich. Die Nachfrage konnte da nicht ausreichend Schritt halten. Die Notierungen tendierten abwärts, zum Teil auch sehr deutlich. So halbierten sich etwa in Hamburg die Preise für manche Sortierung. Auch die das Geschehen komplettierenden spanischen und griechischen Chargen konnten sich den Vergünstigungen nicht entziehen. Minigurken aus den Niederlanden und dem Inland erging es kaum anders. Auch sie generierten zu wenig Aufmerksamkeit, sodass die Bewertungen generell absanken.
Tomaten
Die Warenpalette war breit aufgefächert: Mit Abladungen aus der Türkei, den Niederlanden, Italien, Belgien und Spanien standen einige Lieferländer bereit. Die Zufuhren dehnten sich spürbar aus, insbesondere die aus Belgien und den Niederlanden. Da die Unterbringungsmöglichkeiten in den Osterferien eher eingeschränkt waren, zeigten die Bewertungen oftmals einen abwärts gerichteten Trend. Dies war häufig im gesamten Sortiment zu beobachten. Selbst organoleptisch sehr ansprechende Artikel mussten mit Vergünstigungen abgegeben werden. Lediglich ergänzende einheimische Ware konnte sich den negativen Preisen punktuell entziehen, tauchte aber auch nur in sehr geringen Mengen auf.
Gemüsepaprika
Niederländische Chargen bildeten die Basis des Sortimentes. Türkische und belgische Zuflüsse kamen über einen ergänzenden Status nicht hinaus. Spanische Produkte konnten hinsichtlich ihrer Qualität nicht mehr überall überzeugen. Infolge einer angewachsenen Verfügbarkeit und einem zu schwachen Interesse konnten die Bewertungen ihr Niveau oftmals nicht mehr halten. Selbst die türkischen Importe, meist ein Garant für stabile Preise, vergünstigten sich punktuell. Durch die gewährten Verbilligungen gelang es den Händlern aber nur selten, neuen Schwung in die Vermarktung zu bringen. Verteuerungen waren selten. Am Ende der Woche musste für die grünen Artikel häufig am meisten bezahlt werden.
Weitere Informationen
Erste spanische Nektarinen in A- und B-Sortierung wurden am Donnerstag bereitgehalten. Ab der 17. KW sollen die Eingangsmengen deutlich ansteigen. Der Absatz von Beerenobst war ausgesprochen positiv. Besonders Himbeeren und Johannisbeeren ließen sich flott verkaufen. Üppig vorrätiger einheimischer Rhabarber wurde ab moderaten 1,90 € je kg abgegeben. Grüne Zucchini und Auberginen aus diversen Ländern vergünstigten sich. Gesucht und teuer war spanischer Brokkoli, für den bis zu 3,65 € je kg bezahlt werden mussten. Nach der Hochpreisphase vor Ostern verbilligte sich italiensicher Dill wieder etwas. Pfifferlinge schlug man zu 42,- bis 45,- € je kg, Steinpilze zu 35,- bis 38,- € je kg um, so langsam kam die Saison in die Gänge. Morcheln waren gesucht und schnell untergebracht. Immer mehr diverse Topfkräuter, Tomaten- und Gurkenpflanzen hielten Einzug. Auch bei Erdbeeren wurden große Töpfe für den Balkon bereitgehalten.
Spanische Wassermelonen starteten zu 1,80 € je kg. Deutsche krause Petersilie kostete 12,50 € je kg und Spinat 10,- € je 5-kg-Karton. Seltener anzutreffende Artischocken von der iberischen Halbinsel verteuerten sich etwas.
Standweise konnte die Kundschaft erste Wassermelonen aus Spanien einkaufen, die preislich etwas unterhalb der Konkurrenz aus Übersee angesiedelt waren. Buschbohnen aus dem Inland fanden sich als Ergänzung zu den bereits am Platz befindlichen marokkanischen, senegalesischen und niederländischen Offerten ein.
Mit dem deutlich zugenommenen Angebot spanischer Himbeeren und Kulturheidelbeeren erfuhren die Notierungen eine Korrektur nach unten. Marokkanische Importe konnten qualitätsbedingt weiter punkten und verzeichneten dem Saisonstand entsprechend eine freundliche Nachfrage zu stabilen Bewertungen. Das südamerikanische Angebot von Steinobst verringerte sich und bestand im Wesentlichen nur noch aus Nektarinen. Spanische weißfleischige Pfirsiche waren nach anfänglichen Kleinstmengen nicht mehr erhältlich. Bei frühlingshaftem Wetter in der zweiten Wochenhälfte stieg die Nachfrage nach italienischen, spanischen sowie ägyptischen Saftorangen. Nach den Feiertagen entspannte sich die Lage bei Zucchini und Auberginen deutlich. Spanischer und italienischer Brokkoli blieb knapp und verteuerte sich noch einmal. Erster italienischer Weißkohl aus neuer Ernte tauchte auf; flachkopfige türkische Offerten verteuerten sich noch einmal und notierten bis 300 % über dem Niveau inländischer rundkopfiger Ware, die inzwischen vermehrt aus überregionalen Produktionsgebieten wie dem württembergischen Schwaben oder dem holsteinischen Dithmarschen eintrafen.
Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.
Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 16/ 22
Copyright © fruchtportal.de
Veröffentlichungsdatum: 28.04.2022