BLE-Marktbericht KW 22 / 22: Erste Pflaumen aus Italien in Frankfurt
Inländische Äpfel herrschten weiterhin vor, verloren aber insgesamt an Relevanz: Elstar, Jonagold und Braeburn bildeten die Basis des Sortimentes, Boskoop und Kanzi büßten an Bedeutung ein. Aus Italien kamen vorrangig Granny Smith und Braeburn. Französische Artikel hatten eher einen komplettierenden Status inne, genauso wie die wenigen niederländischen, belgischen und polnischen Früchte.
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Bei den Importen aus Übersee wuchs die Wichtigkeit der neuseeländischen und chilenischen Anlieferungen an. Speziell Cox Orange aus Neuseeland sowie Elstar aus Chile gewannen an Wichtigkeit. Erste Pink Lady und Braeburn aus beiden Ländern traten in Erscheinung. Die Geschäfte verliefen in ruhigen Bahnen. Die Bewertungen veränderten sich nicht wesentlich. Hier und da sanken sie für die Produkte von der südlichen Hemisphäre mengeninduziert ein wenig ab. Die einheimischen Partien verteuerten sich hingegen mancherorts infolge des begrenzteren Angebotes.
Birnen
Südafrikanische Abate Fetel, Forelle und Packham`s Triumph gaben offensichtlich den Ton an. Abate Fetel aus Chile und Argentinien folgten von der Bedeutung her. Insgesamt hatte sich die Verfügbarkeit leicht begrenzt, vor allem südafrikanische Flamingo verloren an Relevanz. Die Abwicklung erfolgte für gewöhnlich recht langsam, somit konnte die dem Saisonstand entsprechend verminderte Nachfrage ohne Schwierigkeiten gedeckt werden. Die Vertreiber hatten nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Stabile Preise waren auch bei den niederländischen, belgischen und türkischen Offerten zu beobachten, die generell über einen ergänzenden Charakter nicht hinauskamen.
Tafeltrauben
Die italienischen Anlieferungen wuchsen an: Black Magic und Victoria konnten organoleptisch aber nicht immer vollends überzeugen. So etablierte sich eine weite Preisspanne. Die verstärkten Ankünfte aus Italien hatten indes nur wenige Auswirkungen auf die Notierungen der dominierenden südafrikanischen und chilenischen Chargen. Diese wurde in einem steten Rahmen umgeschlagen. Qualitativ ließen sie nur selten Wünsche offen. Da sich ihre Präsenz verringert hatte, konnten die Händler vereinzelte Verteuerungen durchsetzen. Auch die Notierungen der indischen Thompson Seedless zogen mitunter an. Ägyptische Prime Seedless rundeten in Köln die Warenpalette ab.
Erdbeeren
Einheimische Früchte dominierten augenscheinlich die Szenerie. Aufgrund einer divergierenden Qualität etablierte sich punktuell eine weite Preisspanne. Zudem tendierten die Notierungen aus demselben Grund eher abwärts als nach oben. Bestände ließen sich dennoch nicht immer umgehen. Zum Pfingstwochenende hin verbesserten sich die Unterbringungsmöglichkeiten für gewöhnlich, was aber nicht immer Auswirkungen auf die Bewertungen hatte. Abladungen aus den Niederlanden, Belgien und Polen ergänzten die Geschäfte mit sehr geringen Mengen.
Aprikosen
Spanische Offerten herrschten vor. Die Präsenz der französischen und italienischen Chargen dehnte sich aus. Wenige türkische Importe ergänzten in München und Frankfurt, wo sie 13,- € je 6 kg kosteten, das Geschehen. Das Interesse war durchaus freundlich, es konnte durch die ausgeweitete Verfügbarkeit aber problemlos gestillt werden. Große Kaliber standen im Mittelpunkt und konnte mitunter flott verkauft werden. Überhänge konnten jedoch nicht immer vermieden werden, auch, weil die organoleptischen Eigenschaften nicht immer überzeugten. Die Notierungen sanken oftmals ab, lediglich die qualitativ sehr ansprechenden französischen Colorado konnten von den Vergünstigungen ausgenommen werden.
Kirschen
Die Saison nahm langsam Fahrt auf. Spanische Anlieferungen herrschten offensichtlich vor und standen meist in den von den Kunden bevorzugten großen Kalibern bereit. Ihre Güte überzeugte meist, sodass die Kunden gerne zugriffen. Bei den griechischen Produkten ließ die Qualität manchmal Wünsche offen, was sich unweigerlich auf die Bewertungen niederschlug. Zuflüsse aus Italien, Frankreich und der Türkei komplettierten das Geschehen, wobei speziell die türkischen Artikel bezüglich ihrer Ausfärbung nicht immer überzeugten. Erste einheimische Früchte tauchten ausschließlich in Frankfurt auf. Generell zeigte sich eine relativ freundliche Nachfrage. Es konnte mühelos befriedigt werden, da sich die Verfügbarkeit ausgedehnt hatte. Die Notierungen tendierten oftmals leicht abwärts.
Pfirsiche und Nektarinen
Spanische Chargen überwogen vor italienischen. Während französische Ware noch auf sich warten ließ, konnte in Frankfurt am Freitag auf erste türkische Importe zugegriffen werden. Generell war eine ziemlich uneinheitliche Güte festzustellen. Dementsprechend entwickelten sich dann auch die Preise, die für mangelhafte Artikel absanken und für sehr ansprechende Produkte anstiegen. Insbesondere kleinfallende Partien vergünstigten sich, zum Teil auch recht deutlich. In München war eine sehr flotte Nachfrage zu verzeichnen, die durch gewährte Verbilligungen nochmals verbessert wurde. Auch andernorts fanden meist ruhige, aber dennoch zufriedenstellende Verkäufe statt.
Zitronen
Bei den spanischen Früchten war die Umstellung von günstigen Primofiori zu teureren Verna in vollem Gange, weshalb die Bewertungen summa summarum nach oben tendierten. Türkische Enterdonato verloren an Relevanz, mengeninduziert kletterten die Notierungen ab und an aufwärts. Südafrikanische Eureka gewannen an Bedeutung: Sie setzten punktuell bereits die etablierten spanischen Offerten unter Druck, sodass diese schneller abgegeben werden mussten. Eureka aus Argentinien ergänzten die Geschäfte in einem kleinen Rahmen.
Bananen
Die Bereitstellung harmonierte in der Regel mit den Unterbringungsmöglichkeiten. Daher veränderten sich die Notierungen nur punktuell. In Berlin vergünstigte sich das gesamte Angebot mengeninduziert ein wenig. In München verteuerten sich hingegen die Zweit- und Drittmarken. In Köln mussten die Kunden für die Drittmarken etwas tiefer in die Tasche greifen als zuvor.
Salat
Kopfsalat kam aus Belgien und Deutschland. Das Interesse war nicht besonders stark ausgeprägt und konnte mühelos befriedigt werden. Die Notierungen sanken oftmals ab, zum Teil einstandsbedingt zum anderen aufgrund eines zu üppigen Sortimentes. Bei Eissalat gab es vorrangig einheimische und nachfolgend niederländische Artikel. Die spanischen Offerten hatten sich aus der Vermarktung verabschiedet. Stabile Bewertungen basierten auf einem ruhigen Geschäftsverlauf, bei dem der Bedarf ohne Schwierigkeiten gedeckt werden konnte. Bunte Salate aus Deutschland waren in München mitunter zu klein, weshalb sie nur wenig Beachtung generierten. Generell verharrten die Preise auf ihrem bisherigen Niveau, da sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage hielten. Lediglich Köln berichtete von Vergünstigungen, hervorgerufen durch zu üppige Anlieferungen. Dort weitete sich die Preisspanne der einheimischen Endivien aufgrund einer divergierenden Qualität aus.
Gurken
Die Warenpalette setzte sich aus einheimischen, niederländischen und belgischen Produkten zusammen. Die Verfügbarkeit hatte sich nicht wesentlich verändert. Punktuell konnten nicht immer sämtliche Sortierungen angeboten werden, was bei der gemächlichen Nachfrage aber nicht wirklich ein Problem darstellte. Verschiedentlich war die Versorgung zu umfangreich, sodass der Bedarf nicht ganz Schritt halten konnte. Die Notierungen tendierten mehrheitlich abwärts. Doch auch durch die gewährten Vergünstigungen konnten Überhänge nicht immer vermieden werden. Minigurken aus dem Inland und den Niederlanden erging es ähnlich. Auch in diesem Sektor fiel die Bereitstellung mitunter zu üppig aus, sodass die Händler ihre Forderungen reduzieren mussten.
Tomaten
Niederländische und belgische Chargen dominierten augenscheinlich das Geschehen. Einheimische und italienische Artikel hatten komplettierenden Charakter. Die Qualität der Früchte überzeugte in der Regel. Die Verfügbarkeit hatte sich offensichtlich ausgedehnt und überragte mitunter die Unterbringungsmöglichkeiten. Also tendierten die Bewertungen mehrheitlich abwärts. Zum einen sanken die Notierungen infolge der begrenzten Nachfrage, zum anderen aber auch infolge gesunkener Einstandspreise ein wenig ab.
Gemüsepaprika
Die Vermarktung verlief mit tonangebenden niederländischen und belgischen Partien recht uneinheitlich. Meist überragte das Angebot die Nachfrage, sodass die Bewertungen sanken. Ab und an reichte das Sortiment aber nicht aus, um das Interesse komplett zu stillen. In diesen Fällen waren auch anziehende Notierungen zu verzeichnen. In München und Frankfurt waren tägliche Preisschwankungen zu beobachten, eine klare Linie war dabei nicht zu erkennen. Lediglich die türkischen Importe konnten in einem gewissen Rahmen stabile Notierungen verbuchen.
Weitere Informationen
Erste Pflaumen aus Italien waren zu stolzen 4,- € je kg präsent. Das inländische Beerensortiment war mit Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren vertreten. Konkurrenzlose Johannisbeeren aus den Niederlanden kosteten bemerkenswerte 5,- bis 5,50 € je 125-g-Schale.
Pflaumen der spanischen Sorte Red Beaut werden in der 23. KW verfügbar sein. Satsumas aus Südafrika bestanden bisher nur aus Rückläufern des LEH und taugten kaum zur Vermarktung. Zucchini aus Deutschland feierten ihre Premiere zu 8,- € je 5-kg-Packstück. Lauch aus Spanien kostete 11,50 € je 10-kg-Kiste. Die witterungsbedingten Ernteverzögerungen verteuerten einheimischen Brokkoli.
Neben dominierenden belgischen und noch standweise vertretenden spanischen Zucchini trafen zum Wochenende erste einheimische Erzeugnisse am Markt ein. Radicchio aus Italien bekam tageweise Konkurrenz aus den Niederlanden.
Neben badischen Brombeeren und Kulturheidelbeeren standen inzwischen auch Himbeeren gleichen Anbaus zur Verfügung; die hohen Notierungen waren den weiterhin nur geringen Zulaufmengen geschuldet. Erste neuseeländische Kiwis der Sorte Hayward ergänzten das von europäischer Ware bestimmte Angebot. Mit ersten Zucchini aus der Pfalz und aus Franken wurde die inländische Gemüsepalette erweitert; auch bei Bundmöhren konnten nur noch einheimische Produkte geordert werden. Aus Belgien traf erster Lauch aus diesjährigem Anbau ein und präsentierte sich in ansprechender Qualität, sodass hierfür mehr erzielt werden konnte als für die bereits zwei Wochen früher eingetroffenen französischen Offerten. Nachdem viele Partien zu keimen begannen wurde der Handel mit inländischen Haushaltszwiebeln weitgehend eingestellt; es konnten noch konditionsstärkere alterntige niederländische und österreichische Produkte geordert werden. In der Präsenz etwas verbessert hatte sich neuseeländische Ware, zumal hier auch die Forderungen leicht reduziert wurden. Erste bulgarische Pfifferlinge ersetzen die bislang angebotenen marokkanischen Importe vollständig.
Die breite Palette an Melonen erfreute sich großer Beliebtheit: Cantaloupemelonen, Galiamelonen, Piel de Sapo und vor allem Wassermelonen waren allgegenwärtig, ließen sich wetterabhängig zeitnah unterbringen und kosteten, im Falle der letztgenannten, bis zu 1,80 € je kg. Die Saison von Pfifferlingen und Steinpilzen aus Bulgarien wurde am Donnerstag eröffnet, allerdings waren diese nur in sehr geringen Mengen anzutreffen: Sie generierten nur eine sehr überschaubare Resonanz.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 22/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 09.06.2022
VON-Brombeere: süßer, größer und jetzt bei The Greenery zu haben