BLE-Marktbericht KW 34: Exklusive Pfifferlinge aus Ost- und Südosteuropa sehr Beliebt
Inzwischen hatten sich die alterntigen Äpfel fast vollständig aus der Vermarktung verabschiedet. Europäische Früchte aus dem Anbaujahr 2022 dominierten. Die Präsenz von Delbarestivale und Jonagold weitete sich kräftig aus, auch Elstar gewannen offensichtlich an Bedeutung.
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Aus Italien wurden vermehrt Royal Gala und Golden Delicious zugeführt. Aus Frankreich kamen hauptsächlich Granny Smith; Akane waren in München zu kleinfruchtig und generierten daher kaum Beachtung. Französische Jerseymac rundeten das Angebot ebenso ab wie spanische Granny Smith. Abladungen aus Polen und den Niederlanden komplettierten die Szenerie. Ab und an fielen die Zuflüsse zu umfangreich und die Nachfrage zu schwach aus, sodass die Händler um Verbilligungen kaum herumkamen. Verteuerungen waren nur sehr selten zu verzeichnen. Ähnliches konnte man bei den Importen aus Übersee erkennen. In diesem Sektor überwogen neuseeländische und chilenische Artikel. Ihre Relevanz begrenzte sich, was jedoch keine grundsätzlichen Auswirkungen auf die Bewertungen hatte.
Tafeltrauben
Die Warenpalette veränderte sich, denn die Präsenz von italienischen Italia, Crimson Seedless, Red Globe sowie anderen Sorten dehnte sich erheblich aus. Demgegenüber begrenzte sich augenscheinlich die Verfügbarkeit von italienischen Black Magic und Victoria. Summa summarum standen aus Italien eine Vielzahl an Varietäten bereit, unter anderem die neue exklusive blaue kernlose Sorte Maula, die in Frankfurt auftauchten. Sie steht für ein Toponym einer apulischen Stadt und besticht durch ihre Süße. Eine sehr angenehm schmeckende neue Züchtung, die sowohl knackig aber dennoch sehr saftig ist. Türkische Sultana sowie griechische Thompson Seedless gewannen merklich an Relevanz, sie lösten zunehmend Superior Seedless ab. Aus Frankreich kamen Alphonse Lavallée und Muscat de Hambourg, die wegen ihrer hohen Preise aber nicht durchgehend auf ein freundliches Interesse stießen. Generell war die Nachfrage nicht besonders stark ausgeprägt, sie konnte ohne Anstrengungen befriedigt werden. Hinsichtlich der Preise waren keine wesentlichen Sprünge zu beobachten. Leichte Vergünstigungen waren dabei ebenso zu erkennen wie minimale Verteuerungen.
Aprikosen
Das Saisonende ist schon in Sicht, die Anlieferungen schränkten sich ein. Auch die Qualität ließ zunehmend Wünsche offen. Und letztlich hatte sich auch das Interesse begrenzt, eine gewisse Kundensättigung war nicht von der Hand zu weisen. Hinsichtlich der Güte konnten die französischen und türkischen Chargen am ehesten überzeugen. Die italienischen Partien hatten dahingehend schon eher Probleme. Abladungen aus der Republik Moldau, Griechenland, Polen und Spanien kamen über einen ergänzenden Charakter nicht mehr hinaus. Deutsche und ungarische Früchte, in der Vorwoche noch in kleinen Mengen erhältlich, hatten sich aus der Vermarktung bereits verabschiedet.
Pfirsiche und Nektarinen
Die Kampagne bog offensichtlich so langsam auf ihre Zielgerade ein. Spanische Zufuhren überwogen vor italienischen. Anlieferungen aus Frankreich, Griechenland und der Türkei hatten einen eher komplettierenden Status inne. Die Verfügbarkeit schränkte sich offensichtlich ein. Dennoch reichte sie aus, um den steten Bedarf zu decken. Das Interesse fiel eher schwach aus. Eine auf die verringerten Unterbringungsmöglichkeiten abgestimmte Bereitstellung sorgte aber in der Regel für konstante Bewertungen. Verbilligungen sollten in Frankfurt den Umschlag beschleunigen. In Berlin konnten türkische Importe dank ihrer sehr ansprechenden Qualität zu 8,- bis 10,- € je 4-kg-Steige problemlos verkauft werden.
Pflaumen
Einheimische Offerten herrschten vor: Cacaks Fruchtbare, Hauszwetschge und Top dominierten dabei das Geschehen. Hanita, Auerbacher und Cacaks Schöne ergänzten das Geschehen. Auf erste Fellenberg konnte in Frankfurt und München zugegriffen werden. In Frankfurt tauchten zudem erste Presenta und Elena auf. Aus verschiedenen osteuropäischen Ländern wurden Lepotica zugeführt, auch Stanley spielten eine gewichtige Rolle. In Hamburg gab es erste Stanley aus Italien, die zu 11,- € je 6,5-kgKarton verkauft wurden. Insgesamt konnte man von einer freundlichen Nachfrage berichten, das sich durch das sommerliche Wetter verschiedentlich nochmals verstärkt hatte. Da sich die Anlieferungen aber summa summarum wesentlich ausgedehnt hatten, mussten die Vertreiber von erhofften Verteuerungen in der Regel Abstand nehmen. Nur in Ausnahmefällen gewährten sie sogar Vergünstigungen, etwa dann, wenn Überhänge drohten und verhindert werden sollten.
Zitronen
Südafrikanische Früchte dominierten vor argentinischen und spanischen. Die hohen Temperaturen wirkten sich verschiedentlich negativ auf die Unterbringungsmöglichkeiten aus. Die Notierungen veränderten sich nicht wesentlich. In München waren die spanischen Chargen knapp, sodass sich die Importe aus Übersee verteuerten. In Berlin hingegen vergünstigten sich die südafrikanischen Produkte ein wenig. Köln und Hamburg berichteten von stabilen Bewertungen, sofern die organoleptischen Eigenschaften überzeugten.
Bananen
Es war ein recht uneinheitlicher Handel zu verzeichnen: Steigende Preise konnte man in Frankfurt und Hamburg beobachten, sinkende Notierungen in Köln und München. Einzig in Berlin blieb das Sortiment unverändert bezahlt.
Blumenkohl
Einheimische Offerten herrschten vor. Aus Belgien, den Niederlanden und neuerdings auch Polen standen nur geringe Mengen bereit. Die Verfügbarkeit reichte leicht aus, um den Bedarf zu decken. Dieser hatte sich infolge der hohen Temperaturen und der Ferien begrenzt. Die Vertreiber senkten verschiedentlich ihre bisherigen Forderungen, um den Umschlag zu beschleunigen, was aber nicht immer gelang. Eine mangelhafte Güte bekräftigte diese Entwicklung mancherorts zusätzlich.
Gurken
Bei den Schlangengurken überwogen einheimische Abladungen vor niederländischen und belgischen. Die Versorgung hatte sich ausgeweitet. Dennoch reichte sie nicht immer aus, um die Nachfrage problemlos zu decken. Anziehende Bewertungen waren davor vielerorts zu beobachten. In München waren die Importe aus Belgien und den Niederlanden einstandsbedingt so hochpreisig, dass die Kunden lieber zur inländischen Ware griffen, die sich letztlich dann auch verteuerte. Minigurken aus dem Inland und den Niederlanden wurden in einem steten Rahmen umgeschlagen. Die Händler hatten nur selten Anlass, ihre bisherigen Aufrufe zu korrigieren. Punktuell erhöhten sie aber ihre Forderungen infolge begrenzter Mengen.
Tomaten
Wie zuvor bildeten niederländische und belgische Zufuhren die Basis des Sortimentes. Polnische, italienische, spanische und wenige einheimische Artikel komplettierten das Geschehen. In Frankfurt tauchten französische Runde Tomaten auf, die in puncto Schnittfestigkeit aber Wünsche offenließen. Das Interesse war zwar nicht gerade unfreundlich, fiel für die ausgedehnten Abladungen aber zu schwach aus. Vergünstigungen sollten die Abwicklung beschleunigen, was aber nicht immer gelang. In Frankfurt tauchten einheimische Intense auf: Die Früchte mit hoher Dichte verlieren beim Schneiden keinen Saft und kosteten 8,- € je 6-kg-Mehrwegsteige.
Gemüsepaprika
Niederländische Offerten überwogen. Nachdem in der 33. KW die Preise deutlich gestiegen waren, bröckelten sie in der 34. KW wieder ab. Zum einen lag dies an den gesteigerten Anlieferungen. Zum anderen drängten verstärkt günstigere polnische Importe auf die Märkte. Diese überzeugten in qualitativer Hinsicht und so griffen die Kunden gerne zu. Also mussten die Händler ihre Forderungen für die niederländischen Partien senken, wenn sie größere Bestände vermeiden wollten. Belgische Chargen ergänzten die Szenerie ebenso wie türkische. Die wenigen und daher recht teuren einheimischen Produkte hatten es wegen der gesenkten Notierungen bei der niederländischen Konkurrenz schwer, Marktanteile zu gewinnen.
Weitere Informationen
Deutsche Himbeeren in 200-g- und 250-g-Schalen trafen zu reichlich ein; Vergünstigungen sollten Bestände vermeiden. Zusätzlich belasteten Rückläufer aus Portugal in 125-g-Schalen die Vermarktung. Heidelbeeren ließen sich nur zögerlich abwickeln, bei dosierter Bereitstellung blieben die Preisänderungen jedoch im Rahmen. Saftorangen aus Argentinien waren mit bis zu 26,- € je 15-kg-Karton sehr teuer, wiesen aber einen hohen Saftgehalt auf. Aus Marokko kamen Maroc-Late. Kernarme deutsche Wassermelonen wurden schnell aufgenommen. Die Kirschensorte Staccato aus Kanada fand zu 100,- € je 5-kg-Karton nur beim Facheinzelhandel Aufmerksamkeit. Die Erntemengen von Zucchini verringerten sich durch die wenigen Regenfälle, die Bewertungen kletterten auf 5,- bis 7,- € je 5-kgKiste. Auch Auberginen verteuerten sich auf 11,- bis 12,50 € je 5 kg. Steinpilze trafen sehr umfangreich ein und verbilligten sich auf 16,- bis 19,- € je kg. Pfifferlinge konnten an den beiden letzten Markttagen flott geräumt werden. Je nach Sortierung und Herkunft riefen die Händler 7,50 bis 13,- € auf.
Für organoleptisch einwandfreie chilenische Avocados der Sorte Hass mussten Interessenten mehr als bislang bezahlen. Bei umfangreichen Abladungen deutscher Rauke-Bunde und Spinat schwächten sich die Bewertungen ab. Eingeschränkte Anlieferungen von Chinakohl führten zu Verteuerungen. Spanische Gemüsezwiebel trafen in verbesserter Kondition ein; die Preise zogen an. Rumänische Steinpilze kosteten je nach Sauberkeit und Sortierung zwischen 19,- und 21,- € je kg.
Die Nachfrage nach Kulturheidelbeeren und Himbeeren ließ weiter nach. Da aber auch die Mengen rückläufig waren, blieben die Forderungen im Wesentlichen auf dem Niveau der Vorwoche bestehen. Wenige spanische kernarme Wassermelonen aus Südeuropa und der Türkei wurden, bedingt durch das anhaltende hochsommerliche Wetter, stetig nachgefragt und stabil bis leicht fester bewertet. Aus der Türkei trafen zunehmende Mengen an schwarzen Feigen ein. Mit ersten und im Vergleich zur norditalienischen Ware deutlich günstigeren süditalienischen Chargen vergrößerte sich die Preisspanne bei Rucola deutlich. Belgischer Chicorée und inländische Frischerbsen blieben teuer. Sehr stabil blieben die Notierungen von durchwegs ansprechenden süddeutschen Radieschen, Rettichen und Lauchzwiebeln. Auch bei inländischen Buschbohnen und Stangenbohnen herrschte nach der Hitzeperiode wieder eine ausgeglichene Marktlage. Inländischer Knollensellerie wurde bislang nur in der Aufmachungsvariante mit Laub angeboten. Einhergehend mit der knappen Verfügbarkeit großer Kaliber von Speisezwiebeln aus mitteleuropäischer Produktion zogen insbesondere die Notierungen von spanischen Gemüsezwiebeln wieder an. Die deutlich zugenommenen Offerten an meist rumänischen Steinpilzen wurden kontinuierlich billiger. Die kontinuierlichen, aber nicht zu reichlichen, Mengen an osteuropäischen Pfifferlingen notierten unverändert, aber sehr ansprechende Produkte wurden vermehrt an der Preisobergrenze umgeschlagen.
Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen und die Präsenz von Wassermelonen aus Italien und Spanien, teilweise auch in Gestalt von Rückläufern aus dem organisierten LEH, hatte sich nochmals deutlich intensiviert und traf auf eine abflauende Kauflust. In Folge dessen waren Konditionsmängel häufiger anzutreffen und die Preisspanne außerordentlich groß. Exklusive Pfifferlinge aus Ost- und Südosteuropa erfreuten sich, insbesondere in Gourmetqualität, weiter sehr großer Beliebtheit und kosteten zwischen 9,- und 14,- € je kg. Steinpilze von ebenda waren hingegen rar und mussten mit mindestens 20,- € je kg bezahlt werden.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 34/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 01.09.2022
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