GfK Consumer Index Juli 2022: Umsatzverlust von Obst/Gemüse/Kartoffeln
Während der FMCG-Gesamtmarkt im Juli 2022 umsatzseitig eine positive Entwicklung in Höhe von drei Prozent zum Vorjahresmonat vorweisen kann, ist der Umsatzverlust von Obst/Gemüse/Kartoffeln Frischware mit minus drei Prozent deutlich. Die Ursache hierfür ist insbesondere, dass die inflationären Preissteigerungen in vielen anderen Kategorien die Umsatzentwicklung nach oben treiben, heißt es im aktuellen GfK Consumer Index Juli 2022.
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Bei Obst & Gemüse sind die bezahlten Preise auf Gesamtsegmentebene jedoch stabil bzw. sogar leicht rückläufig. Die höheren Preisniveaus, die auch in diesem Segment durchaus zu beobachten sind, werden insgesamt durch verschiedene Effekte ausgeglichen: der Wechsel der Verbraucher zum – im Vergleich günstigeren – Discounter sowie Sortimentsverschiebungen innerhalb der Sorten von Obst & Gemüse.
Frisches Obst kann im Juli 2022 das Mengenniveau des Vorjahresmonats halten. Umsatzseitig resultiert aufgrund des leicht gesunkenen Preisniveaus jedoch ein leichtes Minus (-2% Wert ggü. Juli 2021). Insbesondere Kernobst, für welches Verbraucher fast 30 Cent niedrigere Kilopreise gezahlt haben, treibt diese Entwicklung mit. Trotz des sinkenden Preisniveaus schreibt Kernobst im Absatz dennoch rote Zahlen (-7%). Eine gegenläufige Entwicklung ist bei Melonen zu beobachten, welche im Juli 2022 die höchsten Preissteigerungsraten innerhalb von Frischobst haben (+18%) aber dennoch einen Nachfrageschub im Vergleich zur Vorjahresperiode erleben. Auch die warmen Temperaturen im Juli mögen hierbei eine Rolle gespielt haben. Dem Steinobst hat das Wetter zwar keinen Auftrieb verliehen, jedoch konnte das Absatzniveau des Vorjahresmonats nahezu gehalten werden (-1% Menge). Auch bei Bananen ist der Mengenrückgang mit minus zwei Prozent moderat, sodass das höhere Preisniveau die Umsatzentwicklung ins positive kehrt. Die zuvor beschriebene Reduktion von teureren Sorten lässt sich indes womöglich bei den Exoten beobachten, die im Juli 2022 deutliche Einbußen hinnehmen müssen (-20% Menge).
Der Absatz von frischem Gemüse entwickelt sich im Monatsvergleich Juli 2022 zum Vorjahr nach wie vor negativ (-2%). Gleichzeitig wird ein Wertverlust von vier Prozent verzeichnet. Mit Blick auf das Preisniveau sind im Juli somit die Durchschnittpreise trotz Inflation gesunken (-2% im Vergleich zum Vorjahresmonat). Selbst bei Tomaten waren die bezahlten Preise im Juli 2022 zum ersten Mal in diesem Jahr nicht höher als im entsprechenden Vorjahresmonat; die bezahlten Preise gingen im Vergleich zu Juli 2021 sogar um sechs Prozent zurück. Da der Absatz indes stagnierte, steht somit auch in Sachen Umsatz ein Verlust von sechs Prozent zu Buche. Fortlaufend negativ performen die Möhren: zum Absatzverlust (-4%) hinzu kommt ein niedrigeres Preisniveau, sodass insgesamt ein Umsatzverlust von zehn Prozent daraus resultiert. Ebenfalls stark rückläufig entwickeln sich Kohlgemüse (-4% Menge) und Pilze (-17%).
Erfahren Sie hier mehr im aktuellen Consumer Index für den Monat Juli 2022.
Quelle: GfK
Veröffentlichungsdatum: 27.09.2022