BLE-Marktbericht KW 44/ 22: Auf mehreren Märkten wurden inzwischen Fräulein angeboten
Durch die Feiertage am Wochenbeginn fiel das Interesse für Äpfel anfangs doch sehr übersichtlich aus. Dies änderte sich verschiedentlich ab Mittwoch; die Unterbringungsmöglichkeiten verbesserten sich punktuell.
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Generell konnte der Bedarf ohne Anstrengungen gedeckt werden. Das Sortiment wurde angeführt von einheimischen Offerten. Es standen vorrangig Elstar, Jonagold und Boskoop bereit.
Auf mehreren Märkten wurden inzwischen auch Fräulein angeboten, die lose und gelegt aufgemacht umgeschlagen wurden. In Hamburg starteten sie zu 1,30 € je kg in ihre Kampagne. Ambrosia und Kanzi waren in Frankfurt hochwertig verpackt und dementsprechend teuer. Generell veränderten sich die Bewertungen nicht wesentlich. Italienische Chargen ergänzten die Szenerie ebenso wie wenige französische und niederländische Abladungen. Die Saison der Früchte aus Übersee bog auf die Zielgerade ein: Stark gesenkte Forderungen seitens der Händler sollten in Frankfurt die Läger von chilenischen und neuseeländischen Pink Lady leeren.
Birnen
Die Vermarktung verlief in sehr ruhigen Bahnen. Abate Fetel, Santa Maria und Williams Christ aus Italien bildeten die Basis der Warenpalette. Türkische Santa Maria spielten eine größere, belgische Conference nur eine kleine Rolle. Inländische Conference, Alexander Lucas und Gute Luise komplettierten die Geschäfte ebenso wie niederländische Gute Luise und Conference. Die Versorgung genügte um die Nachfrage zu befriedigen. Da auch die Qualität der Offerten in der Regel überzeugte, hatten die Händler nur selten Anlass ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Wenn sich die Bewertungen veränderten, tendierten sie eher abwärts als nach oben. Die Korrekturen fielen aber allesamt nur sehr überschaubar aus.
Tafeltrauben
Italienische Anlieferungen herrschten vor: Italia, Crimson Seedless, Michele Palieri und Red Globe bestimmten das Geschehen. Aus der Türkei wurden vorrangig Sultana angeliefert, die hinsichtlich ihrer organoleptischen Eigenschaften durchaus überzeugten. Crimson Seedless gleicher Herkunft ließen hingegen ab und an qualitative Wünsche offen. Griechische Thompson Seedless sowie französische Muscat de Hambourg und Alphonse Lavallée verloren an Relevanz, fanden aber durchaus noch Käufer. Insgesamt reichte die Verfügbarkeit aus, um das Interesse zu stillen. Dieses präsentierte sich zum Wochenende hin recht freundlich, nachdem es zuvor etwas schwächer ausfiel. Die Bewertungen blieben meistens stabil. Hin und wieder mussten sie güteinduziert leicht gesenkt werden. In Frankfurt tauchten erste Autumn Crisp aus Peru auf, die somit die Kampagne der Überseeimporte eröffneten.
Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Die etwas niedrigeren Temperaturen wirkten sich mitunter positiv auf die Nachfrage aus. Dennoch stand schlichtweg zu viel Ware bereit, denn die Anlieferungen hatten sich massiv ausgeweitet. Insbesondere die spanischen Clementinen dehnten ihre Präsenz stark aus, doch auch die italienischen Artikel gewannen an Wichtigkeit. Neu hinzu zum Sortiment stießen türkische Satsumas, die in Frankfurt 12,- bis 15,- € je 9,5-kg-Holzsteige kosteten. Die umfangreiche Versorgung hatte aber nicht unbedingt negative Auswirkungen auf die Preise. Diese zogen mitunter sogar etwas an, sofern die Qualität der Offerten überzeugte. Dies war jedoch nicht immer der Fall, so musste punktuell der Geschmack durchaus bemängelt werden. Bei den Mandarinen schränkte sich die Verfügbarkeit ein. In diesem Sektor gab es hauptsächlich südafrikanische und peruanische Zuflüsse, die insgesamt aber nur einen ergänzenden Charakter innehatten.
Bananen
Angebot und Nachfrage waren hinreichend aufeinander abgestimmt. Die Händler hatten daher nur selten Anlass ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Punktuell hatte sich das Interesse jedoch etwas abgeschwächt, sodass zur Beschleunigung der Geschäfte doch leichte Verbilligungen gewährt wurden. Meist betraf dies die Erstmarke, mancherorts aber auch die Zweitmarken und Drittmarken.
Salate
Bei Kopfsalaten konnte auf belgische und inländische Offerten zugegriffen werden. Wenige italienische Zuflüsse trafen in München ein, waren für die Kunden aber noch nicht interessant. Die belgischen Produkte hatten gegenüber der einheimischen Konkurrenz qualitative Vorteile, was sich auch auf den Preis auswirkte. Generell veränderten sich die Notierungen in beide Richtungen, so vergünstigten sich in Frankfurt beispielsweise die deutschen Partien, während sie sich in Berlin und Köln verteuerten. Bei Eissalaten hatten die spanischen Anlieferungen das Geschehen mittlerweile fest in ihrer Hand. Inländische und niederländische Chargen spielten nur noch eine Nebenrolle. Die Vermarkter nutzten mancherorts die Monopolstellung der spanischen Abladungen um die Aufrufe heraufzusetzen. In München dehnte sich die Preisspanne der spanischen und inländischen Artikel aus, was auf einer uneinheitlichen Qualität basierte. Bei den Bunten Salaten stießen erste französische Anlieferungen zum Sortiment hinzu. Dieses wurde weiterhin von einheimischen Zufuhren dominiert und von belgischen sowie italienischen Zugängen komplettiert. Bei einem ruhigen Geschäftsverlauf verharrten die Notierungen meist auf dem bisherigen Niveau. Bei den Endivien versuchten mancherorts die italienischen Partien Fuß zu fassen, was jedoch nicht immer gelang. Die einheimische Ware generierte noch hinreichend Beachtung und wurde in einem steten Rahmen umgeschlagen.
Gurken
Die Saison der inländischen Artikel bog auf die Zielgerade ein und endete punktuell im Laufe der Woche. Die Qualität konnte nicht mehr durchgängig überzeugen und die Anlieferungen schränkten sich augenscheinlich ein. Auch die belgischen und niederländischen Produkte verloren an Bedeutung. Spanische Abladungen dehnten sich hingegen aus. Neu hinzu zum Sortiment stießen Importe aus Albanien und Marokko, die sich jedoch nur in sehr geringen Mengen am Geschehen beteiligten. Die Feiertage hatten die Unterbringungsmöglichkeiten merklich begrenzt. Dennoch reichte die Verfügbarkeit nicht aus, um den Bedarf vollständig zu decken. Die Notierungen tendierten aufwärts, zum Teil auch recht kräftig. Verschiedentlich kam es erst in der zweiten Wochenhälfte zu Verteuerungen, nachdem eine Räumung der konditionell angeschlagenen Ware gelungen war. Minigurken stammten aus den Niederlanden, dem Inland und Spanien. Die Vermarktung verlief in relativ ruhigen Bahnen, sodass sich die Bewertungen nicht wesentlich veränderten.
Gemüsepaprika
Die Präsenz der spanischen und türkischen Offerten weitete sich aus. Die mitteleuropäische Kampagne stand derweil vor dem Abschluss: Die Zuflüsse aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland verminderten sich offensichtlich. Auch die polnischen Zugänge schränkten sich ein. Das Interesse konnte nicht durchgängig gestillt werden. Die Notierungen tendierten daher oftmals nach oben, hauptsächlich die der spanischen Partien. Vergünstigungen waren eher selten zu beobachten und fielen nur geringfügig aus.
Weitere Informationen
Bei den Orangen wuchsen die Anlieferungen aus Spanien augenscheinlich an, meist wurden aber nur Früchte 70er- und 80er-Größe angeboten. Die Eingangspreise der südafrikanischen Chargen sanken, was auch an die Kunden weitergegeben wurde. Hier trafen neben reichlich Delta auch Lavalle aus der Valencia-Gruppe ein. Die Vermarktung begann mit günstigen 15,- € je 15-kg-Karton in der 6/7er-Sortierung. Frühlingsgefühle gab es wohl bei Erdbeeren: Die Bewertungen kletterten gegenüber der Vorwoche um bis zu 25 % an. Grüne Kiwis aus Griechenland fanden zu 7,50 bis 8,- € je 3 kg hinreichend Interessenten, lose 10-kg-Kartonware aus Italien tat sich hingegen schwer. Grünkohl, Steckrüben und Schwarzwurzeln wurden kaum beachtet. Die Preisvorstellung von bis zu 1,50 € je kg für britische und 1,25 € für einheimische Kohlrüben war zu ambitioniert. Das Trendgemüse Flower Sprout oder auch Kaletts war in 2-kg-Kartons ab Dienstag verfügbar. Ägypten startete die Saison von Lauchzwiebeln im 14er-Karton zu 6,- bis 6,90 €. Der erste portugiesische Spitzkohl traf am Freitag ein. Steinpilze aus Südafrika konnten zu 45,- bis 55,- € je kg ab Donnerstag eingekauft werden. Gemüsezwiebeln aus Spanien verteuerten sich einstandsbedingt um 1,- € je 25-kg-Sack. Für die nächste Woche rechnet man mit weiteren Preissteigerungen.
Saftige und aromatische türkische Grapefruits, Star Ruby, feierten ihre Premiere in den Größen 45 und 50 zu 25,- € je 15 kg und stießen direkt auf eine rege Nachfrage.
Spanische Orangen, Navelina, wurden ab Beginn der Woche offeriert, preislich noch auf dem Niveau der südafrikanischen Konkurrenz. Die Gemüsesaison aus Italien nahm langsam Fahrt auf, so trafen neben Lauchzwiebeln, Fenchel und Rettich auch Staudensellerie ein.
Das Angebot an Beerenobst wurde zunehmend von peruanischen Kulturheidelbeeren und marokkanischen Himbeeren geprägt. Polnische und westeuropäische Versender zogen sich immer mehr aus dem Marktgeschehen zurück. Spanische Orangen, Navelina, trafen noch in gut unterzubringenden Mengen ein; hier sorgten die ungewöhnlich hohen Tagestemperaturen noch nicht für den erhofften Absatzschub. Das Angebot italienischer Kiwis ging von Frühsorten auf Hayward über. Das umfangreiche italienische Angebot an Rucola konnte die sichtlich rückläufigen inländischen Mengen gut ausgleichen. Die Preise für inländischen Mini-Romana tendierten in der auslaufenden Saison fester, aus spanischer Erzeugung trafen hier wie auch bei Friseé erste Offerten ein. Dagegen nahm das Angebot an inländischem Feldsalat merklich zu und bei freundlichem Zuspruch gaben die Notierungen nur langsam nach. Die Bewertungen von dominierenden spanischen sowie ergänzenden italienischen Zucchini gaben nochmals leicht nach. Neben italienischen Artischocken begannen mittlerweile auch die Anlieferungen aus Spanien. Kohlrabi, Radieschen, Rettiche, Bundkarotten und Schnittkräuter aus italienischer Produktion machten sich stärker bemerkbar. Erste Schwarzwurzeln sowie Schwarze Winterrettiche setzten beim heimischen Wintergemüse Akzente. Die Notierungen von belgischem und inländischem Lauch in 10-kg-Einheiten gaben kontinuierlich nach; regionale Produkte in 5-kg-Einheiten blieben dagegen preislich stabil. Mit Eintreffen erster südafrikanischer Steinpilze sowie Pfifferlingen aus den USA zogen die Preise deutlich an.
Papaya aus Brasilien wurden tageweise gesucht und verteuerten sich. Aufgrund der Haltbarkeitsdefizite gerieten die Notierungen von Zwetschgen aus der Republik Moldau unter Abgabedruck. Neue italienische Auberginen in glänzender Verfassung kosteten 11,- € je 5-kg-Karton. Häufiger ankommende spanische Zucchini konnten die Bewertungen nicht behaupten. Gern gekaufte deutsche Möhren in 9-kg-Abpackungen verteuerten sich. Infolge regelmäßiger Bereitstellung und ausbleibender Kaufimpulse vergünstigte sich Rosenkohl aus den Niederlanden. Ansprechende Gemüsezwiebeln aus Spanien verbuchten tageweise Verteuerungen.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 44/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 10.11.2022