Infografik: Auf welche weiteren Standbeine setzen landwirtschaftliche Betriebe?
Forstwirtschaft, Energieerzeugung, Fremdenverkehr. Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe versuchen durch Diversifizierung das Risiko von starken Einkommensschwankungen abzufedern. Insgesamt erzielten 2020 die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland Einnahmen aus zusätzlichen landwirtschaftsnahen Tätigkeiten.
Grafik © BLE
Die Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe, die neben der landwirtschaftlichen Primärproduktion auf ein weiteres Standbein setzt, ist gestiegen.
Der Anteil innerbetrieblicher Einkommenskombinationen am Gesamtumsatz der Betriebe ist dabei unterschiedlich. Im Vergleich zu 2010 war 2020 die Anzahl der Betriebe, die über 50 Prozent ihres Gesamtumsatzes mit einer oder mehreren Einkommenskombinationen erzielten, deutlich gestiegen.
Zweites Standbein innerbetrieblich oder als rechtlich ausgelagerter Betrieb?
Rund 111.000 Betriebe, das sind etwa 42 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe, erwirtschafteten 2020 Einnahmen mit einer innerbetrieblichen Einkommenskombination. Und rund 39.000 landwirtschaftliche Betriebe setzten auf zusätzliche Einkommensquellen in rechtlich ausgelagerten Betrieben.
Im 10-Jahres-Vergleich ist der Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe mit innerbetrieblichen Einkommenskombination von 33 auf 42 Prozent gestiegen. Für rechtlich ausgelagerte Betriebe gibt es keine vergleichbaren Daten von 2010.
Was waren die beliebtesten Diversifizierungs-Möglichkeiten?
Bei den rund 111.000 Betrieben mit mindestens einer innerbetrieblichen Einkommenskombination war die Forstwirtschaft 2020 die beliebteste. Jeder dritte landwirtschaftliche Betrieb mit Einkommenskombination erzielte hiermit zusätzliche Einnahmen.
Auf Platz zwei lag die Erzeugung erneuerbarer Energien, die rund 31 Prozent der Betriebe mit Einkommenskombination ausübten. Auf Platz drei folgte mit rund 27 Prozent das Arbeiten für andere landwirtschaftliche Betriebe. Und auf Platz vier die Verarbeitung und Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse mit rund 19 Prozent.
Quelle: BZL - Bundesinformationszentrum Landwirtschaft
Veröffentlichungsdatum: 09.01.2023