BLE-Marktbericht KW 21: Sehr exklusive Kirschen aus Spanien wurden omnipräsent in Berlin
Einheimische Äpfel aus den CA-Lagern herrschten weiterhin vor, italienische spielten dahinter die größte Rolle. Anlieferungen aus Frankreich und den Niederlanden hatten noch einige Marktanteile inne. Die Verfügbarkeit der europäischen Partien nahm dem Saisonstand entsprechend langsam ab.
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Dennoch konnte der Bedarf in der Regel ohne Anstrengungen gedeckt werden. Da auch die Qualität meistens noch überzeugte, griffen die Kunden durchaus gerne zu. Dies erschwerte es den Importen aus Übersee, an den Märkten weiter Fuß zu fassen. Die chilenische, neuseeländischen und südafrikanischen waren im Vergleich zur europäischen Konkurrenz etwas teurer, weshalb sie nicht immer genügend Zuspruch generierten. Angebotsbedingt mussten die Verkäufer ihre Aufrufe daher manchmal sogar senken. Neu hinzu zum Sortiment stießen südafrikanische Granny Smith, die in Frankfurt zu 17,- € je 7-kg-Karton abgewickelt wurden.
Birnen
Südafrikanische Offerten überwogen vor chilenischen und argentinischen. Die Geschäfte waren also fest in der Hand der Importe von der südlichen Erdhalbkugel. Diese konnten in qualitativer Hinsicht meistens überzeugen. Insgesamt verlief der Handel in recht ruhigen Bahnen. Trotz einer leicht ausgeweiteten Verfügbarkeit blieben die Notierungen in der Regel stabil. Partien aus den Niederlanden, der Türkei, Belgien und Italien spielten nur eine untergeordnete Rolle. Mengeninduziert konnten insbesondere bei den belgischen und niederländischen Partien die Bewertungen manchmal angehoben werden.
Tafeltrauben
Chilenische Importe gaben den Ton an, insbesondere wurden Thompson Seedless und Crimson Seedless angeliefert, die sich verschiedentlich leicht verteuerten Die Präsenz von südafrikanischen Chargen schränkte sich augenscheinlich ein. Zufuhren aus Peru und Brasilien kamen über einen ergänzenden Charakter nicht hinaus. Erste Prime Seedless aus Ägypten trudelten auf einigen Märkten ein; sie sollten in Hamburg 18,50 € je 4,5-kg-Karton kosten und generierten in München einen freundlichen Zuspruch. Indische Thompson Seedless verloren ein wenig an Relevanz. Die Bedeutung italienischer Früchte wuchs hingegen offensichtlich an: Neben Victoria und Black Magic konnte auch auf Flame Seedless zugegriffen werden. In München vergünstigten sich die europäischen Partien infolge einer zu üppigen Verfügbarkeit. In Berlin wurden die Produkte infolge organoleptischer Schwierigkeiten von den Händlern wieder aus dem Sortiment genommen.
Aprikosen
Spanische Früchte dominierten und wurden von italienischen flankiert. Türkische sowie französische Artikel hatten nur einen ergänzenden Status inne, wobei Letztere erstmalig in dieser Saison in Erscheinung traten und auf eine freundliche Beachtung stießen. Generell hatte sich die Verfügbarkeit augenscheinlich verstärkt. Die Nachfrage konnte da nicht immer Schritt halten. Die Händler waren ab und an zu Vergünstigungen gezwungen, wenn sie größere Bestände vermeiden wollten, denn richtig lebendig verlief die Vermarktung auch zum Wochenende hin nicht. Lediglich München berichtete von Verteuerungen bei den spanischen Offerten, da sich deren organoleptischen Eigenschaften verbessert hatten und die Produkte dadurch mehr Aufmerksamkeit generierten.
Zitronen
Spanische Verna herrschten vor und wurden am ehesten von südafrikanischen Eureka begleitet. Italienische, türkische und griechische Anlieferungen gab es nur punktuell. Die Versorgung dehnte sich aus und genügte leicht, um den Bedarf zu befriedigen. Die Bewertungen verharrten meist auf bisherigem Niveau. Manchmal tendierten sie auch leicht nach unten.
Bananen
Angebot und Nachfrage hielten sich in der Regel hinreichend die Waage, sodass sich die Notierungen nicht wesentlich veränderten. Lediglich in München verzeichnete man für das gesamte Sortiment leicht steigende Preise; hervorgerufen durch eine etwas zu knappe Verfügbarkeit. Frankfurt berichtete von sinkenden Preisen bei der Erstmarke, während sich die meisten Drittmarken etwas verteuerten.
Blumenkohl
Einheimische Offerten hatten dank ausgeweiteter Anlieferungen die französischen Artikel von der Spitze der Warenpalette verdrängt. Letztere hatten an Relevanz verloren und offenbarten verschiedentlich auch konditionelle Mängel. Belgische und niederländische Anlieferungen ergänzten, spanische und italienische tauchten nur noch örtlich auf. Die Geschäfte verliefen in ruhigen Bahnen, das Interesse konnte ohne Probleme gestillt werden. Preislich tat sich nicht viel. In Hamburg schwankten die Bewertungen, was durch eine unregelmäßige Verfügbarkeit hervorgerufen wurde.
Salate
Bei Kopfsalat konnte ausschließlich auf einheimische und belgische Partien zugegriffen werden. Das Angebot harmonierte hinreichend mit den Unterbringungsmöglichkeiten, sodass die Händler nur selten Anlass hatten, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Allein Köln berichtete von Verteuerungen bei den belgischen Chargen, während sich die inländischen leicht vergünstigten. Beim Eissalat schränkte sich die Präsenz der spanischen Offerten augenscheinlich ein; die Kampagne steht vor ihrem Abschluss. Einheimische und niederländische Produkte gewannen an Relevanz und verhinderten dank ausgedehnter Abladungen eine Angebotslücke. Die Notierungen veränderten sich nicht wesentlich, punktuell mussten mengeninduzierte Verbilligungen gewährt werden. Bunte Salate stammten aus Deutschland und Belgien. Trotz einer durchaus freundlichen Nachfrage tendierten die Bewertungen aufgrund angewachsener Zufuhren eher abwärts als nach oben.
Gurken
Belgische, niederländische und einheimische Schlangengurken dominierten augenscheinlich das Geschehen. Zwar hatte sich die Verfügbarkeit begrenzt, dennoch zeigten die Notierungen oftmals einen nach unten gerichteten Trend, da das Interesse etwas zu schwach ausfiel. Insbesondere zum Wochenende hin senkten die Vermarkter ihre Aufrufe, um die Bestände zu minimieren. Einzig Frankfurt berichtete von steigenden und Berlin von konstanten Preisen. Der Handel mit Minigurken aus Deutschland und den Niederlanden wies keine besonderen Vorkommnisse auf. Die Bewertungen sackten verschiedentlich ab.
Tomaten
Niederländische und belgische Abladungen herrschten offensichtlich vor. Komplettiert wurde das Sortiment vorrangig von Anlieferungen aus Italien, Deutschland, Frankreich und der Türkei. Die Versorgung wuchs an und überragte örtlich die Nachfrage. Dies führte unweigerlich zu sinkenden Notierungen. Eine nicht immer überzeugende Qualität sowie einige Klasse-II-Offerten trugen ebenfalls zu den fallenden Bewertungen bei. Lediglich die einheimischen Früchte konnten das bisherigen Preisniveau an manchen Plätzen beibehalten.
Spargel
Inländische Anlieferungen herrschten sowohl bei den violetten und weißen Stangen als auch beim Grünspargel vor. Sehr wenige Abladungen aus den Niederlanden, Spanien, Polen und Belgien tauchten nur punktuell auf und hatten allerhöchstens ergänzenden Charakter. Die Verfügbarkeit weitete sich massiv aus und überragte die Unterbringungsmöglichkeiten. Die Nachfrage war gerade zum Wochenbeginn eher schwach ausgeprägt. Die Notierungen tendierten verschiedentlich abwärts. Erst ab Donnerstag verbesserte sich das Interesse ein wenig, sodass an manchen Plätzen die Händler ihre Forderungen wieder anheben konnten.
Weitere Informationen
Erste Brombeeren zu 4,60 € je 250-g-Schale und erste Heidelbeeren zu 4,40 € je 250 g erweiterten das inländische Beerensortiment. Johannisbeeren aus den Niederlanden sollten 4,40 € je 125 g und 4,50 € je 200 g kosten. Neben Pflaumen aus Südafrika konnte auf erste spanische Früchte zugegriffen werden. Buschbohnen aus Belgien wurden zu 21,- € je 4-kg-Karton gerne gekauft. Lauch aus dem Inland und Belgien verteuerte sich.
Erste französische Zucchini waren erhältlich. Sie fungierten als Alternative zur spanischer Ware, die nicht ausreichend zur Verfügung stand, was nebenbei auch steigende Preise für alle Herkünfte zur Folge hatte. Spanische Gemüsezwiebeln aus neuer Ernte standen in dieser Woche erstmalig zur Verfügung, sie starteten zu 30,- € je 25-kg-Sack. Im Zuge der neuen Konkurrenz verloren chilenische Offerten leicht an Wert. Zum Wochenbeginn waren auch erste türkische Kirschen zu erstehen: Sie erzielten bei einem Kaliber von 26 mm+ einen Einstandspreis von 7,50 € je kg.
Zu den bestehenden Anlieferungen an Himbeeren aus Marokko, Spanien und Portugal trafen zum Wochenbeginn die ersten einheimischen Erzeugnisse ein. Zu den bereits seit einiger Zeit angebotenen Wassermelonen aus Spanien gesellten sich nun auch Honigmelonen, Galiamelonen und Cantaloupemelonen von ebenda. Brokkoli aus einheimischer Produktion konnte neben den noch vorherrschenden spanischen Erzeugnissen erworben werden. Niederländische Zucchini erweiterten das bisherige Sortiment aus Spanien und Belgien.
Nach Auslaufen lateinamerikanischer Honigmelonen standen ab Wochenmitte ausschließlich europäische Offerten wie auch türkische Dessertmelonen und Wassermelonen im Angebot, die bei nachfragefördernden Temperaturen freundlich nachgefragt wurden. Aus Spanien stammende Süßkirschen fanden preisbedingt weiter nur in mittelgroßen Kalibern eine stete Aufnahme. Griechische Offerten ließen sich bei spanischer Dominanz auch über den Preis nicht absetzen; italienische und türkische Produkte standen noch nicht zur Debatte. Bei Limetten entspannte sich die knappe Angebotslage nur wenig, die hohen Notierungen hatten so weiterhin Bestand.
Sehr exklusive Kirschen aus Spanien wurden omnipräsent und waren inzwischen überwiegend in großen Kalibern erhältlich. Je nach Größe und Ausfärbung mussten so bis zu 13,- € je kg bezahlt werden, währenddessen kleinfallende, eher helle Früchte punktuell bereits ab 5,- € je kg erhältlich waren. Italienische Partien waren nur in homöopathischen Mengen vorhanden und somit praktisch irrelevant. Mandarinen, ausschließlich Orri aus Israel, weiteten ihr Qualitätsspektrum aus, kosteten weiter ca. 3,20 € je kg und konnten weiterhin recht freundlich geräumt werden. Pfifferlinge aus Belarus und Serbien gewannen ebenfalls an Umfang und waren in einfacher Güte bereits ab 15,- € je kg und in der raren Gourmetqualität ab 22,- € je kg erhältlich.
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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 21/ 23
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Veröffentlichungsdatum: 01.06.2023