BLE-Marktbericht KW 23/ 23: Erste inländische Johannisbeeren in Frankfurt
Das Interesse der Kunden schwenkte langsam aber sicher von der alterntigen europäischen Äpfel auf die Importe aus Übersee über. Zwar hatten die inländischen Partien von der Menge her gesehen noch die Spitzenposition inne, jedoch schmolz ihre Präsenz unübersehbar dahin.
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Auch die italienischen und französischen Produkte verloren augenscheinlich an Bedeutung. Demgegenüber hatte sich die Relevanz der neuseeländischen Abladungen verstärkt: Speziell Royal Gala und Cox Orange standen bereit. Südafrikanische Braeburn gewannen ebenfalls Marktanteile. Aus Chile kamen überwiegend Royal Gala und Elstar. Die Versorgung harmonierte hinreichend mit den Unterbringungsmöglichkeiten. Die Händler hatten daher nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Aufgrund eines zu üppigen Angebotes mussten sie aber dennoch manchmal leichte Vergünstigungen gewähren.
Birnen
Südafrikanische Abladungen herrschten vor; chilenische und argentinische schlossen sich an. Früchte aus den Niederlanden, Belgien, Italien und der Türkei kamen über einen ergänzenden Status nicht hinaus. In Berlin tauchten zum Wochenende hin mit spanischen Castell erste europäische Sommerbirnen auf. Die Nachfrage konnte dank einer angewachsenen Verfügbarkeit ohne Schwierigkeiten befriedigt werden. Die Preise veränderten sich nicht wesentlich. Hier und da senkten die Vertreiber ihre Aufrufe ein wenig, was dem anschließenden Absatz durchaus guttat. In München vergünstigten sich chilenische Forelle infolge von konditionellen Problemen sowie Packham`s Triumph aus Südafrika und Argentinien.
Tafeltrauben
Die chilenischen und südafrikanischen Importe schwächten sich unisono ab, stattdessen trafen verstärkt italienische und ägyptischen Partien ein. Indische Thompson Seedless verabschiedeten sich aus der Vermarktung. Das Interesse konnte insgesamt ohne größere Anstrengungen gestillt werden. Verschiedentlich hatten sich die Unterbringungsmöglichkeiten infolge des sommerlichen Wetters verbessert. Aus Italien stammten neben Black Magic und Victoria auch Flame Seedless; die Offerten waren zwar fast allesamt teurer als die Importe aus Übersee, generierten aber dennoch eine freundliche Beachtung. Insgesamt blieben die Bewertungen in der Regel konstant. Lediglich qualitativ angeschlagene Artikel mussten selbstredend mit Verbilligungen abgegeben werden.
Erdbeeren
Die Verfügbarkeit hatte sich infolge der sommerlichen Witterung merklich ausgedehnt. Einheimische Früchte herrschten augenscheinlich vor. Sie wurden von niederländischen Chargen flankiert. In Berlin und Hamburg gab es daneben noch sehr ansprechende polnische Abladungen, die auf einen freundlichen Zuspruch stießen. Griechische und belgische Anlieferungen spielten nur noch eine untergeordnete Rolle, italienische verschwanden im Wochenverlauf aus dem Geschäft. Die Nachfrage hatte sich zwar verstärkt, dies genügte aber nicht, um mit der ausgeweiteten Versorgung Schritt zu halten. Bestände bauten sich auf. Die Händler reagierten mit gewährten Verbilligungen. Dennoch gelang eine Räumung nicht immer.
Pfirsiche und Nektarinen
Spanische Zufuhren dominierten; ihre Präsenz hatte nochmals zugelegt. Italienische Zuflüsse folgten von der Bedeutung her. Wenige türkische und griechische Abladungen hatten lediglich ergänzenden Charakter. Französische Chargen waren lediglich in Köln anzutreffen. Generell war das Interesse nicht besonders stark ausgeprägt. Es konnte ohne Schwierigkeiten gestillt werden. Die Bewertungen entwickelten sich uneinheitlich: Meist tendierten sie abwärts, Verteuerungen waren aber ebenso zu beobachten. Vor allem die bei den Kunden beliebten Kaliber AA wiesen anziehende Notierungen auf. Paraguayos und Platerinas generierten dank sehr ansprechender organoleptischer Eigenschaften hinreichend Beachtung und wurden in Berlin flott verkauft.
Zitronen
Spanische Anlieferungen überwogen vor südafrikanischen. Italienische und griechische Zufuhren hatten höchstens komplettierenden Charakter, türkische Importe verschwanden gänzlich aus dem Sortiment. Die Nachfrage konnte ohne Schwierigkeiten befriedigt werden. Meistens blieben die Notierungen konstant. Spanische Verna verteuerten sich verschiedentlich ein wenig. In Frankfurt sanken hingegen die Bewertungen der südafrikanischen Ware etwas ab.
Bananen
Angebot und Nachfrage hielten sich hinreichend die Waage. Die Händler hatten somit nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Verschiedentlich korrigierten sie ihre Aufrufe nach unten, um die Unterbringungsmöglichkeiten zu verbessern.
Blumenkohl
Die Geschäfte wurden überwiegend mit deutschen Produkten getätigt, Abladungen aus Italien, Belgien und den Niederlanden waren nur sehr selten anzutreffen. Verschiedentlich standen die inländischen Artikel auch konkurrenzlos bereit. Das Interesse war nicht besonders intensiv und konnte ohne Probleme gestillt werden. Die Notierungen blieben oftmals konstant, hier und da verzeichnete man aber auch leichte Vergünstigungen.
Gurken
Einheimische, belgische und niederländische Chargen teilten sich bei den Schlangengurken das Marktgeschehen untereinander auf. Die Verfügbarkeit wuchs an und überragte die Unterbringungsmöglichkeiten. Die Händler reagierten darauf mit gesenkten Forderungen, was den anschließenden Absatz wenigstens etwas belebte. Frankfurt berichtete von steigenden Notierungen bei den inländischen Offerten. In Köln verzeichnete man stabile Bewertungen, da sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage hielten. In München mussten die Kunden einstandsbedingt tiefer in die Tasche greifen. Minigurken stammten überwiegend aus Deutschland und den Niederlanden. Bei konstant verlaufenden Geschäften veränderten sich die Preise nicht wesentlich.
Tomaten
Niederländische und belgische Anlieferungen herrschten augenscheinlich vor. Französische Rispenware und Kirschtomaten trafen alleinig in Frankfurt ein. Italien beteiligte sich lediglich mit Kirschtomaten an der Vermarktung, welche sich punktuell im Wochenverlauf aus dem Handel verabschiedeten. In Berlin tauchten polnische Fleischtomaten auf, die, obwohl sie recht günstig waren, keinen wesentlichen Einfluss auf die Notierungen der belgischen Konkurrenz hatten. Einheimische Früchte standen an der Preisspitze und ließen sich trotzdem freundlich unterbringen. Generell genügte die Verfügbarkeit, um das Interesse ohne größere Anstrengungen zu stillen. Die Bewertungen blieben zwar nicht immer konstant, die Preisschwankungen hielten sich aber im üblichen Rahmen.
Gemüsepaprika
Niederländische, belgische und türkische Anlieferungen bildeten die Basis des Sortimentes. Flankiert wurden die Importe von wenigen einheimischen Partien, die aber längst nicht auf allen Märkten vorzufinden waren. Die Geschäfte verliefen in der Regel recht ruhig. Die Versorgung reichte aus, um den Bedarf zu befriedigen. Preislich tat sich nicht allzu viel: Leichte Verteuerungen waren ebenso zu beobachten wie kleinere Vergünstigungen. Dabei war jedoch keine klare Linie zu erkennen, viel mehr schwankten die Preise in Abhängigkeit der Verfügbarkeit und der Einstandsforderungen.
Spargel
So langsam bog die Kampagne auf die Zielgerade ein: Die dominierenden inländischen Anlieferungen schränkten sich ein und auch das Interesse war nicht mehr so stark. Eine gewisse Kundensättigung war nach Pfingsten nicht von der Hand zu weisen. Die Verfügbarkeit begrenzte sich punktuell allerdings so kräftig, dass die Händler ihre Aufrufe problemlos heraufsetzen konnten. Polnische Stangen waren günstiger als die inländischen und konnten in der Regel flott untergebracht werden. In Hamburg und Berlin tauchten sogar, für den Saisonzeitpunkt sehr unüblich, peruanische Stangen auf. Abladungen aus Griechenland und den Niederlanden komplettierten das Geschehen.
Weitere Informationen
Die Saison von polnischen Himbeeren startete. Erste inländische Johannisbeeren kosteten 6,- € je 500-g-Schale. Die Preise für Haushaltsware und Gemüsezwiebeln blieben stabil, während das Angebot aus den Niederlanden nahezu auf dem Markt verschwand. Lauch aus allen Lieferländern blieb teuer.
In Anbetracht der Ernteverzögerungen infolge der kühlen Nächte werden heimatliche Johannisbeeren und Preiselbeeren erst in der 24. KW debütieren. Brombeeren wurden zu 2,90 € je 250-g-Schale eingeführt. Ihre Premiere feierten Clementinen aus Südafrika in der Größe 1X zu 24,- € je 10-kgVerpackung. Rotschalige Pflaumen aus Spanien starteten in kleinfallender Version zu 22,- € je 5-kgPackstück. Die Sorte Black Giant in 10*1-kg-Schalen kostete 18,- €. Deutsche Zucchini eröffneten zu 12,- € je 5 kg in die Saison. Gleichmäßig sortierte Buschbohnen und Wachsbohnen aus Polen läuteten die europäische Kampagne zu 6,- € je kg ein. Zunehmende Konditionsprobleme verbilligten spanische Gemüsezwiebeln sowie Haushaltsware aus Neuseeland und Australien.
Aus den südwestdeutschen Anbaugebieten trafen zunehmende Mengen an Himbeeren und Kulturheidelbeeren ein, die auf eine freundliche Nachfrage stießen. Saftorangen erfreuten sich temperaturbedingt einer guten Aufnahme; ägyptische und marokkanische Importe konnten sich besser einbringen, da die spanische Warendecke immer dünner wurde. Der Absatz von Dessertmelonen und Wassermelonen blieb weiter hoch. Südamerikanische Frischfeigen und Limetten wurden stetig aufgenommen. Zur Wochenmitte standen erste nennenswerte Mengen an neuseeländischen HaywardKiwi im Angebot. Nur wenig reichlichere Buschbohnen mit nach wie vor großen Anteilen aus marokkanischer Produktion notierten nur wenig schwächer. Kurzfristig verknappte inländische Frühlingszwiebeln verteuerten sich deutlich. Neben spanischem und portugiesischem Lauch stammten auch erste Offerten aus Frankreich und Belgien aus der diesjährigen Kultur; insgesamt blieben die Forderungen fest. Anhaltend reichliche Pfifferlinge konnten nochmals zu günstigeren Konditionen geordert werden. Bei Steinpilzen ergab sich je nach Provenienz eine große Preisspanne; während südafrikanische Produkte noch über 40,- € je kg kosteten, konnte rumänischen Chargen bereits ab 25,- € je kg erworben werden.
Dank des hochsommerlichen Wetters wurden Wassermelonen aus Costa Rica, Griechenland, Marokko und Spanien omnipräsent, erfreuten sich großer Beliebtheit und räumten, je nach Qualität und Kerngehalt, zu 1,10 bis 1,55 € je kg stets zeitnah. Das Angebot an Speisepilzen wuchs, etwas früh in der Saison, ebenfalls merklich an: Pfifferlinge aus Belarus und Serbien waren allgegenwärtig und kosteten zwischen 8,- und 15,- € je kg. Am Freitag fanden sich dann auch erste Steinpilze aus Rumänien in Kleinstmengen am Platz, welche jedoch über ihr Nischendasein nicht hinauskamen.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 23/ 23
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Veröffentlichungsdatum: 15.06.2023
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