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Deutsche und Österreicher liegen 2025 bei der Kaufkraft fast gleichauf, aber deutlich hinter den Schweizern

31. März 2025

Die Schweizer landen 2025 bei der Kaufkraft im deutschsprachigen Raum erneut auf Rang eins. Mit einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft von 53.011 Euro steht den Schweizern deutlich mehr Geld für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung als den Österreichern mit 29.852 Euro und den Deutschen mit 29.566 Euro. 


Bildquelle: Pixabay

Die neuen Kaufkraftstudien 2025 von NIQ-GfK zeigen, dass es jedoch nicht nur zwischen den Ländern, sondern auch innerhalb der jeweiligen Länder deutliche regionale Unterschiede in Bezug auf das Ausgabepotenzial gibt.

Von den drei Ländern in der DACH-Region verzeichnet die Schweiz auch das größte Kaufkraftwachstum. Im Vergleich zum revidierten Vorjahreswert steigt das verfügbare Nettoeinkommen der Schweizer 2025 um nominal 2,3 Prozent an, während die Steigerungsrate in Österreich und Deutschland jeweils 2,0 Prozent beträgt. 

Die höchste Kaufkraftsumme weist dennoch Deutschland mit 2.503,3 Milliarden Euro auf, gefolgt von der Schweiz mit 475,1 Milliarden Euro (ohne Liechtenstein) und Österreich mit 273,4 Milliarden Euro.

Tim Weber, Experte im Bereich Geomarketing von NIQ-GfK, kommentiert: „Die neuen Kaufkraftstudien für die DACH-Region zeigen, dass es große regionale Unterschiede sowohl zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz als auch innerhalb der drei Länder gibt. Eine Gemeinsamkeit ist jedoch, dass keine der Hauptstadtregionen im landesweiten Vergleich punkten kann.“

„So schneiden Berlin, Wien und Bern bei der Pro-Kopf-Kaufkraft alle unterdurchschnittlich ab. Die Kaufkraft-Hotspots sind hingegen woanders zu finden. In der Schweiz profitieren vor allem touristisch geprägte Regionen seit dem Ende der Corona-Pandemie von Kaufkraftzuwächsen – wie zum Beispiel Graubünden in der Schweiz, das sich insbesondere mit seinen Skigebieten in den letzten Jahren im Ranking immer weiter verbessert hat und dieses Jahr erstmals in die Top 10 des Kantonrankings einsteigt.“

„In Deutschland steigt die Kaufkraft hingegen vor allem in den neuen Bundesländern stärker an, wodurch sich die Kaufkraftschere zwischen Ost- und Westdeutschland weiter schließt.“

Die Kaufkraft misst das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten und steht für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung.

 Ob mit dem nominalen Kaufkraftzuwachs tatsächlich ein höheres frei verfügbares Einkommen einhergeht, hängt allerdings davon ab, wie sich 2025 die Verbraucherpreise entwickeln werden. 

Durch den Fokus der Studie auf die Herausarbeitung der regionalen Unterschiede wird aufgezeigt, wie verschieden die regionale Kaufkraft sowohl zwischen als auch innerhalb der Länder ist.

Schweiz

Eine regionale Betrachtung der Kaufkraft in der Schweiz zeigt, wo Menschen mit einem besonders hohen Nettoeinkommen leben. Von den 26 Schweizer Kantonen schneiden lediglich acht überdurchschnittlich ab, während 18 Kantone ein unterdurchschnittliches Ausgabepotenzial aufweisen. 

Spitzenreiter ist wie in den Vorjahren Zug, wo die Einwohner mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 89.607 Euro exakt 69 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt liegen. Auf dem zweiten und dritten Rang folgen die Kantone Schwyz mit 78.904 Euro und Nidwalden mit 65.999 Euro.

Im Vergleich zum Vorjahr tauschen in den Top 10 die Kantone Genève und Basel-Landschaft die Plätze sieben und acht, während sich Luzern um einen Rang verschlechtert und nun mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 52.159 Euro den zehnten Platz einnimmt. 

Neu in den Top 10 ist in diesem Jahr Graubünden, das mit einem Ausgabepotenzial von 52.969 Euro pro Einwohner den neunten Rang belegt und am nächsten am Schweizer Durchschnitt liegt. Schlusslicht ist wie in den Jahren zuvor der Kanton Jura, wo die Menschen 44.855 Euro für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung haben. Damit liegen die Jurassier mehr als 15 Prozent unter dem Landesdurchschnitt.

Bezirke

Ein Blick auf die feinräumigere Ebene der Schweizer Bezirke macht noch deutlicher, wie groß die regionalen Kaufkraftunterschiede im Land sind. Mit großem Vorsprung belegt hier der Bezirk Höfe den ersten Platz. Im Schnitt hat jeder Einwohner ein Ausgabepotenzial von 138.996 Euro, was mehr als dem 2,6-Fachen des Landesdurchschnitts entspricht. 

Auf den Rängen zwei und drei folgen der Kanton Zug und der Bezirk Meilen, die in diesem Jahr die Plätze tauschen und deren Pro-Kopf-Kaufkraft 69 Prozent bzw. knapp 66 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt liegen. Am nächsten am Landesdurchschnitt ist die Kaufkraft im Wahlkreis See-Gaster, wo den Menschen 53.005 Euro für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung stehen.

Die Region Bernina, die in den letzten Jahren Schlusslicht des Bezirksrankings war, verbessert sich in diesem Jahr um 14 Ränge, liegt mit einem Ausgabepotenzial von 43.410 Euro pro Kopf aber immer noch 18 Prozent unter dem Landesdurchschnitt. Den letzten Platz nimmt 2025 der Wahlkreis Entlebuch ein.

In der Region zwischen Bern und Luzern haben die Einwohner ein verfügbares Nettoeinkommen von 39.070 Euro, womit sie mehr als 26 Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt liegen. Damit ist die Pro-Kopf-Kaufkraft im Bezirk Höfe fast 3,6-mal so hoch wie im Wahlkreis Entlebuch.

Österreich

Eine regionale Betrachtung der österreichischen Bundesländer zeigt, dass die Pro-Kopf-Kaufkraft hier deutlich homogener verteilt ist als in der benachbarten Schweiz. Wie in den Vorjahren ist Niederösterreich der Spitzenreiter unter den neun Bundesländern, liegt mit einem Ausgabepotenzial von 31.398 Euro pro Kopf aber lediglich etwas mehr als 5 Prozent über dem Durchschnitt der Republik. Auf den Rängen zwei und drei folgen die beiden Bundesländer Vorarlberg und Burgenland, die 31.091 Euro und 30.872 Euro für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung haben.

Insgesamt weisen sechs der neun Bundesländer eine leicht überdurchschnittliche Kaufkraft auf, während drei Bundesländer etwas unterdurchschnittlich abschneiden. Mit einem Ausgabepotenzial von 29.911 Euro liegt die Steiermark am nächsten am österreichischen Durchschnitt. Schlusslicht des Bundeslandrankings ist wie bereits in den Jahren zuvor die Hauptstadt Wien, die mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 27.599 Euro knapp 8 Prozent unter dem Durchschnitt liegt.

Bezirke

Während die Kaufkraftverteilung auf Ebene der Bundesländer recht homogen ist, ergibt ein Blick auf die österreichischen Bezirke ein etwas anderes Bild. Am Beispiel von Wien zeigt sich, wie wichtig eine regionale Betrachtung ist. 

Zwar belegt die Hauptstadt unter den Bundesländern den letzten Platz und auch die zehn kaufkraftschwächsten Bezirke liegen alle in Wien, allerdings finden sich auch vier der kaufkraftstärksten Bezirke in der Hauptstadt. Dies verdeutlicht, wie heterogen die Kaufkraft über die verschiedenen Stadtbezirke verteilt ist.

Wiens 1. Bezirk (Innere Stadt) führt das Ranking mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 40.497 Euro an und liegt somit knapp 36 Prozent über dem österreichischen Durchschnitt. Schlusslicht ist Wiens 20. Bezirk (Brigittenau), wo den Menschen mit 23.624 Euro pro Person knapp 21 Prozent weniger als dem durchschnittlichen Österreicher zur Verfügung stehen.

Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 2025 einige Rangänderungen in den Top 10. So verbessert sich der Bezirk Urfahr-Umgebung dieses Jahr erneut um zwei Plätze und belegt nun mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 33.327 Euro den sechsten Rang. Ebenfalls zwei Plätze nach vorne und damit auf Rang acht schiebt sich Eisenstadt-Umgebung mit einem Ausgabepotenzial von 32.847 Euro pro Einwohner, während sich Wiens 19. Bezirk (Döbling) um einen Platz verschlechtert. 

Neu in den Top 10 ist hingegen der Bezirk Linz-Land, der mit einem verfügbaren Nettoeinkommen von 32.425 Euro Rang zehn belegt. Am nächsten an den österreichischen Durchschnitt kommt der Bezirk Villach Stadt, wo den Menschen im Schnitt 29.826 Euro für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung stehen.

Ergebnisse zur Kaufkraft-Studie Deutschland 2025 finden Sie hier.

Weitere Informationen.

 

Quelle: NIQ-GfK

Veröffentlichungsdatum: 31.03.2025

Schlagwörter

NIQ, GfK, Studie, 2025, Kaufkraft, Schweiz