Absatzflaute bei Kartoffelprodukten
Bis 2019 kannten Kartoffelverarbeiter nur wachsende Märkte. Für einen Einbruch sorgte Corona, von dem man sich flott erholte. Doch jetzt scheint sich der Markt zunächst zu konsolidieren. Wettbewerb keimt auf. Ein wenig umsichtiger US-Präsident verunsichert die Märkte auch noch.
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Die Kartoffelernte in Europa und besonders aber die in Deutschland und in Frankreich, fiel 2024 deutlich größer aus als zuvor. Obwohl Pflanzgut bevorzugter Sorten knapp war, legte vor allem der Anbau von Kartoffeln für die Herstellung von Produkten deutlich zu – es gab aber auch größere Flächen mit Speisekartoffeln. Nichtsdestotrotz herrschte im Herbst 2024 zunächst Haussestimmung.
Die Gründe dafür: Ernteausfälle im Süden Deutschlands und in Ost- und Südosteuropa belebten den überregionalen Handel enorm. In einer wegen sehr späten Auspflanzungen verkürzten Vegetationsperiode mit vielen Herausforderungen zur Gesunderhaltung der Kartoffelbestände schienen eher schwache Qualitäten herangewachsen zu sein.
Die Spekulation: Nicht alles taugt für die Verarbeitung und die Lagerfähigkeit könnte auch kritisch sein. Beim Frittenrohstoff fehlten vor allem die besonders langen Sorten. Last but not least heizten die vielen Ankündigungen von Pommes frites Herstellern in Europa zu deren geplanten massiven Investitionen in den Ausbau der Verarbeitungskapazitäten die Erwartung an, dass im Wirtschaftsjahr 2024/25 auch viel mehr Frittenrohstoff benötigt wird.
Es gab 2024 schon frühe Signale, dass der Rohstoffbedarf der Verarbeiter nicht in erwartetem Maße steigen könnte. Davon war zunächst niemand beeindruckt. Im Gegenteil, bis Januar 2025 wurde kräftig zu immer höheren Preisen Frittenrohstoff von Fabriken und Händler eingekauft. Für den Anbau 2025 machte man laut Werbung und bot größere Vertragsmengen als für 2024 an.
Und dann im Februar die Rolle rückwärts am Markt: Produktläger füllten sich zusehends, Rohstoffzukäufe wurden bis gegen Null zurückgefahren, Verarbeiter kündigten einseitig ihre Verträge mit den Landwirten wieder auf und die Preise verfielen. Von ehemals über 30,00 EUR/dt blieben beispielsweise in Frankreich kurz vor Ostern mitunter nur noch 10,00 EUR/dt.
Zuletzt haben dann auch noch chaotische Entscheidungen des US-Präsidenten die Märkte nachhaltig verunsichert.
Quelle en Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 24.04.2025)
Veröffentlichungsdatum: 25.04.2025